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Gemeinschaftsschulen benötigen Unterstützung

Eine Studie im Auftrag des Kultusministeriums fasst Ergebnisse über die Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg zusammen. Sie bestätigt die Einschätzung der GEW: Viele Schulen sind bereits Erfolgsmodelle und andere befinden sich noch in einer Aufbauphase. Alle benötigen mehr Unterstützung.

Bei dem Forschungsprojekt untersuchten mehrere Wissenschaftler über zwei Jahre hinweg Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg. Der Erziehungswissenschaftler Thorsten Bohl stellte die Ergebnisse bei einer Pressekonferenz des Kultusministeriums vor.  Die Studie belegt, dass Akzeptanz und Erfolg von Gemeinschaftsschulen von der Qualität des Unterrichts abhängt und diese wiederum von kompetentem Lehrerhandeln. „Die Anstrengungen der Lehrerinnen und Lehrer an Gemeinschaftsschulen sind höchst bemerkenswert“, betonte Thorsten Bohl. Die Forschergruppe regt an, die Lehrer/innen an den Gemeinschaftsschulen mehr zu unterstützen.

„Die Gemeinschaftsschule muss den Vergleich mit anderen Schularten nicht scheuen“, sagte Kultusminister Andreas Stoch. Er will das Unterstützungssysteme für Lehrer/innen weiter auszubauen: Fortbildungen, Supervision und Beratung, digitale Bildungsplattform oder Entlastungen für besondere Aufgaben.

„Der Bildungsbericht für Baden-Württemberg zeigt, dass alle Schularten im Bereich Unterrichtsentwicklung Unterstützungsbedarf haben. Es ist für alle Schularten wichtig, dass sie Hilfe bei der weiteren Qualitätsentwicklung erhalten und die Politik die pädagogischen Profis in den Klassenzimmern besser unterstützt“, kommentierte die GEW-Vorsitzende Doro Moritz die Studie. „Die Kollegien in den Gemeinschaftsschulen sind stark gefordert. Sie führen und dokumentieren beispielsweise individuelle Lernentwicklungsgespräche mit jedem einzelnen Kind und den Eltern, ohne dass diese Aufgabe in ihrer Arbeitszeit berücksichtigt wird. Diese Gespräche sind sehr zeit-intensiv und gleichzeitig ein zentraler Bestandteil von Gemeinschaftsschule. Die Haltung der Lehrkräfte ist entscheidend für die Qualität und Attraktivität der Schulen. Auch deshalb müssen die Kolleginnen und Kollegen stärker unterstützt werden“, sagte Moritz.

Kontakt
Ute Kratzmeier
Referentin für allgemeinbildende Schulen
Telefon:  0711 21030-25