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Zukunftsfähige Oberstufe

Die Kultusministerkonferenz will das Abitur in Deutschland vergleichbarer machen. Dafür wurden einige Maßnahmen beschlossen, die auch die Oberstufe in Baden‐Württemberg betreffen. Die GEW fordert den Erhalt und Ausbau des Niveaus in den Kursstufen.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte bereits im Herbst 2016 beschlossen, den Rahmen für die Belegungspflichten und die Abiturprüfung etwas enger zu fassen. In Baden‐Württemberg erfordert dies eigentlich nur eine Veränderung: Die Zahl der Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau darf nach KMK Vorgaben nur zwischen zwei und vier liegen, zurzeit werden aber zurzeit fünf Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet. Diese Veränderung muss zum Abitur 2021 umgesetzt werden, d.h. sie betrifft alle Schüler/innen, die 2019 in die Kursstufe eintreten.

GEW im Gespräch mit dem Kultusministerium
Es wurde schnell deutlich, dass das Kultusministerium (KM) plant, diese notwendige Veränderung zu nutzen, um die Kursstufe einer umfangreicheren Neugestaltung zu unterziehen – eine Vorstellung, die die GEW prinzipiell durchaus unterstützt.
Die GEW Landesfachgruppe Gymnasien hat das Gespräch mit der Gymnasialabteilung des KM aufgenommen und bei einer Klausurtagung wurden erste Vorstellungen über mögliche Neuerungen in der Kursstufe ausgetauscht.

Eckpunkte einer zukunftsfähigen Lösung
Mittlerweile gibt es verschiedene Vorschläge zur Umgestaltung der Oberstufe, so z.B. von der Direktorenvereinigung. Die GEW-Fachgruppe Gymnasien hat ebenfalls Eckpunkte zu einer zukunftsorientierten Neustrukturierung der gymnasialen Oberstufe formuliert.

Folgende Grundsätze sollten umgesetzt werden:

  • Erhalt und Ausbau des Niveaus in der Kursstufe im Hinblick auf die Studierfähigkeit
  • Gleichwertigkeit der Fächer
  • Ausgewogenes Verhältnis von grundlegender Allgemeinbildung und erweiterten Spezialisierungs- und Vertiefungsmöglichkeiten

Daraus ergeben sich folgende Maßnahmen:

  • Rückkehr zu einem System, das sich an das Leistungs- und Grundkurssystem anlehnt
  • Unterricht in Deutsch, Mathematik und Fremdsprache auf grundlegendem Niveau in mindestens 3‐stündigen, besser aber 4‐stündigen Kursen
  • Drei Fächer werden 5‐stündig auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet, eines davon aus der Gruppe der Kernkompetenzfächer (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache), die beiden anderen sind frei wählbar
  • Möglichkeit zur Schwerpunktsetzung (z.B. zwei Fremdsprachen oder zwei Naturwissenschaften)
  • Kurse in Naturwissenschaften sind im grundlegenden Niveau mindestens 3‐ stündig

Für die Abiturprüfung schlägt die GEW folgendes vor:

  • Schriftliche Prüfungen in den drei 5‐stündigen Fächern,
  • Mündliche Prüfung nach klassischem Muster (vorgegebener Aufgabe, 20 min. Vorbereitung) in einem der Kernkompetenzfächer, freie Wählbarkeit dieses Faches unter Berücksichtigung der Aufgabenfelder
  • Falls drei der 5‐stündigen Fächer Kernkompetenzfächer sind: mündliche Präsentationsprüfung, ersatzweise besondere Lernleistung oder Seminarkurs
Kontakt
Ute Kratzmeier
Referentin für allgemeinbildende Schulen
Telefon:  0711 21030-25
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