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An allen Schulen allen Kindern und Jugendlichen gerecht werden

Hohe Herausforderung für Realschulen – Unterstützung nötig

(Zumeldung Stat. Landesamt, 24.01.17: Übergangsquoten)

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW bezeichnet die Übergangsquoten auf die weiterführenden Schulen einen „Auftrag für die Bildungspolitik der nächsten Jahre“. „Vor allem in den Realschulen und Gemeinschaftsschulen lernen immer mehr Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Voraussetzungen miteinander. Die Lehrerinnen und Lehrer an allen Schularten brauchen Unterstützung, um allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Der Ausbau der Poolstunden an den Realschulen ist dabei ein erster richtiger Schritt.

Wer Qualität stärken will, muss Lehrkräfte an Schulen mit großer Heterogenität in die Lage versetzen, der Unterschiedlichkeit der Kinder gerecht zu werden. Das geht nicht, wenn Grün-Schwarz Lehrerstellen und das Kultusministerium die Gelder für Fortbildungen streicht“, sagte am Dienstag (24.01.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

An den Realschulen, an denen jeweils fast ein Viertel der Fünftklässler eine Haupt-/Werkrealschulempfehlung oder eine Gymnasialempfehlung mitbringt, gibt es die größte Heterogenität in den Klassen. „Der angekündigte Ausbau der Poolstunden und die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss an der Realschule zu erwerben, sind logische Konsequenzen. Die Absicht der Kultusministerin, in den Klassen 5 und 6 nur auf Realschulniveau lernen zu lassen, ist für Schüler demotivierend und für Lehrkräfte nicht praktikabel. Und die Lehrkräfte an den Haupt- und Werkrealschulen brauchen angesichts der weiter sinkenden Schülerzahlen endliche eine Beförderungsperspektive“, sagte Moritz.

Die GEW setzt sich dafür ein, das wachsende Vertrauen in die neuen Gemeinschaftsschulen zu stärken und die Schulen intensiver zu unterstützen. „Die Übergangszahlen zeigen auch, dass dort, wo Gemeinschaftsschulen gegründet wurden, diese auf gute Akzeptanz bei den Eltern stoßen. Diejenigen, die Gemeinschaftsschulen kennen, sind überzeugt von diesem zukunftsweisenden Konzept. Die Gemeinschaftsschulen brauchen allerdings unter anderem für die Sicherung gymnasialer Standards bessere Rahmenbedingungen“, sagte Moritz.

Die deutlichen Unterschiede beim Übergangsverhalten zwischen Stadt und Land bestätigt die Notwendigkeit der regionalen Schulentwicklungsplanung. „Gleichzeitig haben wir mit Gemeinschaftsschulen und jetzt auch Realschulen zwei Schularten, die mehrere Abschlüsse anbieten. Diese brauchen wir umso notwendiger, wenn Schulstandorte wegfallen. Die Wohnortnähe ist für viele Eltern oft wichtiger als die Frage, ob auf dem Türschild Gemeinschaftsschule, Realschule oder Gymnasium steht“, so Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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