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Angestellte Lehrer/innen streiken im Land

Die bundesweite Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst der Länder erreicht jetzt auch in vollem Ausmaß den Süden Deutschlands.

Mehrere tausend Unterrichtsstunden fallen aus

Demonstration und Kundgebung in Stuttgart

Stuttgart – Die bundesweite Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst der Länder erreicht jetzt auch in vollem Ausmaß den Süden Deutschlands. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat für Freitag (13.03.) alle angestellten Lehrer/innen in Baden-Württemberg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die GEW rechnet damit, dass mehrere tausend Unterrichtsstunden ausfallen werden. Auch in Bayern und einigen anderen Bundesländern wird am Freitag gestreikt.

In Baden-Württemberg haben zum Warnstreik auch verdi und die Gewerkschaft der Polizei aufgerufen. Die GEW, in der die meisten der 12.000 angestellten Lehrer/innen organisiert sind, rechnet damit, dass an diesem Tag bis zu zehntausend Unterrichtsstunden in Baden-Württemberg ausfallen werden. In Stuttgart beginnt ab 10:30 Uhr in der Lautenschlagerstraße eine landesweite Demonstration (Kundgebung um 12:30 Uhr vor dem Neuen Schloss).

Da fast an jeder Schule im Südwesten auch angestellte Lehrer/innen arbeiten, wird es flächendeckend zu Unterrichtsausfällen kommen, an den sechs Heimsonderschulen wird kaum Unterricht stattfinden. Dort sind auch andere Beschäftigte wie die Erzieher/innen Landesbeschäftigte und zum Streik aufgerufen. Auch GEW-Mitglieder an Hochschulen sind zum Warnstreik aufgerufen.

„Die Länder haben bisher kein Angebot für eine Gehaltssteigerung vorgelegt.
Schlimmer noch: Sie wollen Gehaltssteigerungen an Einschnitte von bis zu 20 Prozent bei der Zusatzversorgung knüpfen. Das lassen wir uns nicht gefallen“, sagte am Mittwoch (11.03.) in Stuttgart die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz.

In der laufenden Tarifrunde fordert die GEW gemeinsam mit ver.di 5,5 Prozent, mindestens 175 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten der Länder. Die GEW möchte erstmals einen eigenständigen Eingruppierungstarifvertrag für Lehrer/innen abschließen. In der Tarifrunde gilt es zudem die Kürzungsabsichten der Arbeitgeber in der Zusatzversorgung (VBL), der Betriebsrente des öffentlichen Dienstes, abzuwehren. Bundesweit betroffen sind 700.000 Arbeitnehmer/innen, darunter 200.000 angestellte Lehrkräfte. In Baden-Württemberg sind zehn Prozent der rund 120.000 Lehrer/innen Angestellte. Außerdem arbeiten im Landesdienst knapp 800 Pädagogische Assistent/innen an den Schulen, Hunderte von Erzieher/innen an Heimsonderschulen und mehrere zehntausend Tarifbeschäftigte an Hochschulen.