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Besoldungserhöhung: Verschiebung trifft Lehrkräfte am meisten

Haben Bayern, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen weniger Geld als Baden-Württemberg?

Beförderungsmöglichkeiten für Fachlehrer/innen wichtiger Schritt

Stuttgart - „Haben Bayern, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen weniger Geld als Baden-Württemberg? Offenbar sind den Landesregierungen dort die Beschäftigten im Landesdienst und vor allem die Lehrerinnen und Lehrer mehr wert. Bildungspolitische Reformen dürfen nicht auf Kosten derjenigen finanziert werden, die sie umsetzen sollen. Erneut sollen unter Grün-Rot die verbeamteten Lehrkräfte durch die Verschiebung der Besoldungsanpassung bis zu 1.000 Euro weniger pro Jahr erhalten, beim Berufseinstieg werden die Gehälter zusätzlich für drei Jahre um acht Prozent gekürzt und auch dieses Jahr sollen wieder rund 2.000 Lehrerinnen und Lehrer, die als Vertretungskräfte arbeiten, mit Beginn der Sommerferien in die Arbeitslosigkeit geschickt werden“, sagte am Dienstag (21.04.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Die GEW lobt die angekündigten verbesserten Beförderungsmöglichkeiten für Fachlehrer/innen als „wichtigen Erfolg für diese seit Jahren benachteiligte Beschäftigtengruppe“. „Der Einsatz der GEW für die Fachlehrerinnen und Fachlehrer zeigt Wirkung. Wir brauchen jetzt schnell ein klares Konzept, wie der angekündigte zweistellige Millionenbetrag eingesetzt werden soll“, sagte Moritz.

Die GEW setzt sich für eine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses auf die Beamt/innen und Versorgungsempfänger/innen ein.
„Keine Beschäftigtengruppe im Land wird von der Landesregierung in dem Maß zur Sanierung des Landeshaushalts herangezogen wie die Beschäftigten an Schulen. Gleichzeitig hängt von deren Engagement der Erfolg der Landesregierung ab, wenn es darum geht, die vielen angestrebten Reformziele zu erreichen“, sagte Moritz.

Durch die Verschiebung der Besoldungsanpassung in den Jahren 2013/14 hat die Landesregierung enorm gespart und gleichzeitig weit höhere Einnahmen als geplant zu verzeichnen. Nach dem im März erzielten Tarifabschluss werden die Gehälter für die rund 800.000 Angestellten der Länder rückwirkend zum 1. März 2015 um 2,1 Prozent erhöht. Diese angehobenen Einkommen werden zum 1.
März 2016 nochmals um 2,3 Prozent, mindestens 75 Euro, angehoben. In Baden-Württemberg gibt es etwa 181.000 Landesbeamte, der größte Teil sind Lehrer/innen.

Bereits acht andere Bundesländer haben ihren Beschäftigten eine schnellere Über-tragung des Tarifergebnisses zugesagt, nur in Hessen ist derzeit eine schlechtere Lösung für die Landesbeamten als in Baden-Württemberg geplant.

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