Hauptpersonalrat GHWRGS
27 Jahre, knapp 1.000 Sitzungen, viel erreicht
Mehr als 27 Jahre lang hat Doro Moritz sich mit voller Kraft für die Interessen der Lehrkräfte in Baden-Württemberg eingesetzt. Jetzt verabschiedet sie sich zum Schuljahresende in den Ruhestand – und beendet somit auch ihre Arbeit als Personalrätin.
Wer Doro Moritz kennt, kann es sich vorstellen: Keine Sitzung im Hauptpersonalrat (HPR) vergeht, ohne dass sie sich engagiert und kompetent in die Diskussion einbringt. Immer streitbar, immer konstruktiv und immer im Interesse der Beschäftigten und guter Bildung. Sie hat in über 27 Jahren im HPR für die Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (GHWRGS) dicke Bretter gebohrt: Mehr und bessere Fortbildungen, eine bessere Ausstattung der Schulen, kleinere Klassen, sinnvolle Evaluation, Entlastung der Lehrkräfte, faire Einstellungsverfahren für junge Lehrer*innen, mehr Stellen für die Lehrkräfte und die Leitungen an den Schulen – die Liste muss unvollständig bleiben.
Viele Erfolge hat der HPR in den 27 Jahren erzielt, viele Verschlechterungen verhindert. Und wenn Forderungen nicht umgesetzt werden konnten, hat Doro Moritz nie resigniert. Aufgeben war ihr nie eine Option. Im Gegenteil: Die schwierigsten Aufgaben haben sie am meisten gereizt. Sie hat nicht nur die gesetzlichen Rechte des HPR genutzt. Sie hat Sache und Person getrennt und immer auf das persönliche Gespräch mit den Mitarbeiter*innen im Kultusministerium gesetzt. Mit Erfolg. Und bei allem Streit in der Sache: Respektiert wird Doro im Kultusministerium von allen, die mit ihr zu tun haben.
Mit über 27 Jahren Mitgliedschaft ist Doro Moritz mit Eberhard Rump (29 Jahre Mitglied) und Michael Rux (28 Jahre Mitglied) eins der am längsten aktiven Mitglieder des HPR. Knapp 1.000 Sitzungen hat Doro Moritz in dieser Zeit mitgemacht, die Papierstapel der dort behandelten Vorlagen füllen vermutlich ein mittleres Wohnzimmer. In dieser Zeit wurde aus dem HPR GHS (Grund-, Haupt-, Real-, und Sonderschulen) der HPR GHWRGS: die Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen sind dazu gekommen, die Sonderschulen wurden zu Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Der HPR GHWRGS hat nicht nur die längste Abkürzung, er vertritt auch die Interessen der meisten Lehrkräfte: rund 80.000 der rund 115.000 Lehrkräfte an öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg sind an GHWRGS-Schulen beschäftigt.
1985 begann Doros Arbeit im Hauptpersonalrat mit einem kurzen Gastspiel als Nachrückerin von April bis Juli. Bei den Wahlen 1985 wurde sie zwar gewählt – da sie ihren Schwerpunkt im Bezirkspersonalrat Karlsruhe hatte, nahm sie das HPR-Mandat nicht an. 1993 wurde sie wieder in den HPR gewählt, dem sie bis heute angehört. 1999 wurde sie Vorsitzende des HPR. 2008 legte sie den HPR-Vorsitz nieder, weil sie zur Vorsitzenden der GEW Baden-Württemberg gewählt wurde. Mitglied im HPR blieb sie trotzdem.
Ich kenne Doro Moritz seit Mitte der 90er-Jahre. Sie war seither immer Mitglied im HPR und das Wissen und die Erfahrungen, die sie dort gesammelt hat, machen einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit aus. Ihr offenes Ohr für die Sorgen der Beschäftigten ist legendär: Sie hat seit Ende der 80er-Jahre junge Kolleg*innen bei der Lehrkräfteeinstellung beraten, manche haben sie danach zur Hochzeit eingeladen. Bis heute trifft sie Menschen, die ihr nach Jahrzehnten immer noch dankbar für ihre Unterstützung sind. Sie hat ein immenses Wissen, das sie gerne und geduldig weitergibt, beantwortet jede Frage und nimmt Anregungen auf. Mit Ende des Schuljahrs endet mit dem Ruhestand auch Doros Mitgliedschaft im HPR. 27 Jahre hat sie sich mit voller Kraft für die Interessen der Lehrkräfte in Baden-Württemberg eingesetzt. Wir werden ihr Wissen, ihr Engagement und ihren Humor im HPR vermissen.