Zentrale Studienberatungen (ZSB) Baden-Württemberg
50 Jahre ZSB – 50 Jahre gut beraten
Die Zentralen Studienberatungen (ZSB) Baden-Württemberg feiern aktuell ihr 50-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass, die Arbeit vorzustellen und bekannter zu machen.
Die Erinnerungen an die eigene Berufs- und Studienorientierung sind Erinnerungen, die aus den verschiedensten Anlässen wiederkehren. Die eigenen Schüler*innen, die eigenen Kinder oder die eigene berufliche Umorientierung lassen diese Zeit, geprägt von Neugier, Vorfreude, aber auch Unsicherheit, immer wieder in neuem Licht erscheinen.
Um Menschen vor allem bei der Studienorientierung zu unterstützen, gibt es in Baden-Württemberg seit nunmehr 50 Jahren die Zentralen Studienberatungen (ZSB) an den Hochschulen. Seit den 70er-Jahren stehen Berater*innen Interessierten zur Seite und begleiten Studierende von der Orientierungsphase bis zum Abschluss und darüber hinaus. Trotz der langen Historie ist Eltern und Lehrkräften oft nicht bewusst, was die an den meisten öffentlichen Hochschulen des Landes etablierten Zentralen Studienberatungen alles leisten können.
Welche Fragen beantwortet werden
Aber was erwartet einen in einer ZSB? Anders als bei Infoveranstaltungen steht in einer individuellen Beratung die einzelne Person mit ihren Interessen, Fähigkeiten, Wünschen und Zielen im Mittelpunkt. Und das völlig kostenlos, neutral und vertraulich. Mit dem spezifischen Hintergrundwissen zu den Studiengängen und ihrem eigenen Erfahrungsschatz begleiten Berater*innen methodisch durch den Hochschuldschungel: Wie finde ich den richtigen Studiengang für mich? Wo liegen Unterschiede zwischen den Studiengängen und Hochschularten? Erfülle ich die Voraussetzungen? Wie kann ich mir ein Studium vorstellen? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann ich mein Studium mit meiner aktuellen Lebenssituation vereinbaren? Was müssen internationale Studieninteressierte beachten? Wie gelingt mir ein guter Studieneinstieg? Alle diese Fragen können in einem Beratungsgespräch mit den Zentralen Studienberatungen geklärt und besprochen werden.
Aber nicht nur für Studieninteressierte hält die ZSB ein breites Angebot aus persönlicher Beratung, Seminaren und Vorträgen bereit. Auch für Studierende gibt es zahlreiche Hilfestellungen, um im Studium Fuß zu fassen. Sei es beim Thema Lernen, bei der konkreten Studienplanung, bei Fragen zur Studienfinanzierung oder selbst bei persönlichen Krisen: Die Studienberater*innen an den Hochschulen wissen immer Rat und können gegebenenfalls auch an weitere Ansprechpersonen oder Beratungsinstitutionen vermitteln.
Die Arbeit in der Studienberatung ist ein wertvoller und erfüllender Beruf. Die Berater*innen sind manchmal Life-Coach, manchmal Interessenvertretung für Studierende, manchmal Infomanager*innen und manchmal auch die erste Person, die Studierenden in schwierigen, oft lebensentscheidenden Situationen Unterstützung bieten kann. Von der Studieneingangsberatung bis hin zur psychosozialen Beratung unterstützen sie alle an den Hochschulstandorten. Mit dabei sind natürlich auch angehende Lehrkräfte, Kindheitspädagog*innen und Sozialarbeiter*innen. Die Studienberatung hilft mit, dass sie gut durch jeden Ausbildungsabschnitt kommen.
Berufsstand der Bildungsberatung
Nicht nur die Sichtbarkeit der Studienberatung, sondern auch der Berufsstand der Bildungsberatung muss und soll verbessert werden. Studienberater*innen sind oft in der Hochschulverwaltung angesiedelt, befinden sich aber dennoch in der Regel in einer Art Matrixstruktur im Bereich Studium und Lehre; soll heißen: sie sind eine Art Vermittlungsinstanz zwischen Hochschulverwaltung, Studierenden und Forschung und Lehre. Der Berufsverband für Studien- und Laufbahnberatung, Orientierung und Information an Hochschulen in Baden-Württemberg e. V., 1988 von Kolleg*innen in der Bildungsberatung an Hochschulen gegründet, hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, diesen Berufsstand gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit sicht- und hörbarer zu machen. Der Berufsverband ist eigenständig und hat aktuell knapp 40 Mitglieder und einen frisch gewählten Vorstand. Den Vorsitz hat seit Sommer 2023 Miriam Bischoff von der Hochschule Aalen inne. Die Stellvertretung habe ich übernommen. Aktuell beschäftigt sich der Berufsverband unter anderem mit dem Thema Eingruppierung. Daneben – und damit verbunden – ist eines unserer aktuellen Hauptanliegen, die Mitgestaltung der LHG-Novellierung, damit die Zentralen Studienberatungen auch im Gesetz sichtbarer werden.
Vor allem Lehrkräften ist die ZSB natürlich ein Begriff. Grund hierfür ist das sehr erfolgreiche „BEST-Training“, mit dem sich Schüler*innen im Workshop-Format intensiv mit Berufs- und Studienorientierung auseinandersetzen können. Das Entscheidungstraining fördert die aktive Zusammenarbeit von Lehrkräften und Studienberater*innen der ZSB. Natürlich ist es auch außerhalb von BEST möglich, als Lehrkraft jederzeit Kontakt zur jeweiligen ZSB aufzunehmen. Studienberater*innen kommen gerne an die Schulen oder sind Gastgeber*in für Schulklassen. Egal ob Universitäten, Pädagogische Hochschulen (PH), Hochschulen für angewandte Wissenschaft (HAW) oder DHBW; eine ZSB findet man an fast allen Hochschulstandorten im „Länd“.