Die im Mai 2015 vom Kultusministerium bekannt gegebenen vorläufigen Übergangszahlen zu den Klassen 5 der weiterführenden Schulen bestätigen zwei Entwicklungen: Die Schülerzahlen gehen nicht nur insgesamt zurück sondern auch an jeder Schulart – mit Ausnahme der sich im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschulen.
Die Rückgänge sind allerdings an Gymnasien (-629) und Realschulen (-924) vergleichsweise moderat. An den Haupt- und Werkrealschulen des Landes sank die Anzahl der Übergänger nochmals kräftig um 1.781 – auf bereits niedrigem Niveau (siehe Tabelle). An die Gemeinschaftsschulen des Landes gehen im kommenden Schuljahr 13.396 Schüler/innen über, das bedeutet ein Plus von 3.056. Die Daten für die GMS lassen sich allerdings aufgrund der gleichzeitig anwachsenden Zahlen der Schulen nicht vergleichen.
Die Übertrittsquoten stellen sich wie folgt dar: Haupt- und Werkrealschulen 7,4% (Vorjahr 9,4%), Realschulen 34,5% (Vorjahr 35,5%), Gymnasien 42,4% (Vorjahr 43%) und Gemeinschaftsschulen 15,7% (Vorjahr 12,1%).
| WRS/HS | RS | GY | GMS |
2015/16 | 6.284 | 29.418 | 36.160 | 13.396 |
2014/15 | 8.065 | 30.372 | 36.789 | 10.340 |
Tabelle 1: Anmeldezahlen für die Klassen 5 (jeweils vorläufige Daten des Mai des jew. Jahres)
Die Zahlen machen deutlich, dass die Haupt- und Werkrealschulen mehr denn je unter Druck sind. Geht man davon aus, dass es derzeit noch rund 800 Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg gibt, bedeutet dies im Schnitt für jede dieser Schulen rund 8 Anmeldungen. Es ist klar, dass viele dieser Schulen in den nächsten Jahren werden schließen müssen. Mit dem neuen Realschulkonzept ist auch den schwächeren Schüler/innen eine Perspektive eröffnet. Was noch fehlt, ist ein ebensolches Konzept für die Lehrerinnen und Lehrer.