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Ausbildung verlängert

Der Ministerrat hat am 7. Juli beschlossen, die Ausbildung von Fachlehrer/innen und Technischen Lehrer/innen neu zu gestalten. Die Ausbildungsreform wird zum Schuljahr 2016/2017 umgesetzt.

Kern der Neugestaltung ist, die Dauer der Ausbildung von derzeit eineinhalb bzw. zwei Jahren auf drei Jahre zu verlängern, um den erweiterten Anforderungen an diese Berufsgruppe Rechnung zu tragen – etwa im Hinblick auf den Umgang mit Heterogenität und die Umsetzung inklusiver Bildungsangebote. Diese Lehrkräfte sollen künftig besser auf den gemeinsamen Unterricht mit wissenschaftlich ausgebildeten Lehrkräften vorbereitet und für ein Arbeiten in multiprofessionellen Teams qualifiziert werden.

„Die Reform der Ausbildung von Technischen und Fachlehrer/innen ist ein wichtiger Schritt und wird die Schulen stärken“, sagte Doro Moritz. Die GEW setzt sich dafür ein, dass diese Lehrkräfte besser bezahlt werden und die gleiche Unterrichtsverpflichtung erhalten wie ihre Kolleg/innen im Klassenzimmer. Für Baden-Württemberg arbeiten etwa 7.000 Fachlehrer/innen in allen Schularten. 80 Prozent des Unterrichts bei Schüler/innen mit geistiger Behinderung wird von Fachlehrer/innen und Technischen Lehrkräften geleistet.
Nach der Absolvierung eines Vorbereitungsdienstes an einem der Pädagogischen Fachseminare erbringen sie als sogenannte nicht-wissenschaftliche Lehrkräfte weitgehend die gleiche Leistung wie ihre wissenschaftlichen Kolleg/innen. Sie werden jedoch bis zu vier Gehaltsstufen schlechter bezahlt und haben eine höhere Unterrichtsverpflichtung. Während eine Sonderschullehrer/in 26 Stunden unterrichten muss und dafür nach A13 besoldet wird, müssen Fachlehrer/innen an Sonderschulen 31 Stunden unterrichten und erhalten dafür A9. Wegen ihrer höheren Unterrichtsverpflichtung sind die Fachlehrer/innen oft Klassenlehrer/innen.
Die Fachlehrer/innen und Technischen Lehrer/innen in der GEW setzten sich schon seit Jahren dafür ein, dass Verbesserungen für diese Lehrergruppe umgesetzt werden.