Das Bildungssystem ist eines der größten Baustellen in der Landespolitik. Es klemmt an allen Ecken und Enden. Ob Stellenstreichungen und unzureichende Unterrichtsversorgung in den Schulen, Fachkräftemangel und schlechte Arbeitsbedingungen in Kitas oder mangelnde Unterstützung für Schulsozialarbeit und sozialpädagogische Fachkräfte, Unterfinanzierung und Befristungspraxis an den Hochschulen und prekäre Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung – die Liste mit Baustellen ließe sich noch lange weiterführen. Die Arbeitsbedingungen machen die Tätigkeit an den Schulen, an den Kitas, an den Hochschulen und in der Weiterbildung unattraktiv. Junge Leute meiden die pädagogischen Berufe. Der Fachkräftemangel wird noch größer.
Umso wichtiger ist es, dass die GEW deutlich zeigt, welche Baustellen es im Bildungssystem gibt und wie diese endlich fertig gestellt werden sollten, also was für gute Bildung gebraucht wird. Am Freitag, den 30. Juni, findet von 15 bis 16:30 Uhr die große Protestaktion „Baustelle Bildung – Betreten auf eigene Gefahr!“ auf dem Stuttgarter Schillerplatz (am Alten Schloss) statt.
Mit öffentlichkeitswirksamen Motiven wird die GEW Bürger/innen, Politiker/innen und den Medien, sichtbar machen, mit welchen Baustellen Lehrkräfte, Erzieher/innen und im Bildungsbereich Beschäftigte täglich zu kämpfen haben: Ein marodes, instabiles Haus, aufgebaut aus großen Würfel-Kartons wird sinnbildlich für das baden-württembergische Bildungssystem stehen. Ausgestattet mit Baustellenmaterial wie Schubkarren, Absperrband und Helmen werfen Mitglieder die Ziele der Bildungspolitik, wie Inklusion, Leitungszeit für Kita und Schule oder Chancengleichheit, in eine große schwarze Null – denn dies alles fällt dem Sparzwang der Regierung zum Opfer. Große Verkehrsschilder weisen auf die Bildungsbaustellen hin und unterstreichen die Dringlichkeit für eine bessere Finanzierung des Bildungsystems.
Die GEW lädt alle Mitglieder herzlich ein, an der Protestaktion teilzunehmen! Je mehr Kolleg/innen aus ganz Baden-Württemberg anreisen, desto besser werden wir gehört. Die GEW-Kreise organisieren die Anreise (siehe Tabelle, weitere folgen).