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Tarifrunde TVöD 2023

Beschäftigte kämpfen für besseren öffentlichen Dienst

Über 6.000 Beschäftigte haben in Baden-Württemberg ihre Arbeit niedergelegt – und den Arbeitgeber*innen gezeigt, was sie von ihrem Angebot halten. Es gehe um die Zukunft unseres Landes, mahnt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

An den Warnstreiks in Baden-Württemberg haben sich heute insgesamt über 6.000 Beschäftigte beteiligt. In Karlsruhe und Esslingen sind auch viele Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen den Warnstreikaufrufen von Verdi und GEW gefolgt. In der nächsten Woche werden die Warnstreiks weiter ausgeweitet.

„Die Streikbeteiligung war sehr gut und macht Mut. Das Angebot der Arbeitgeber*innen ist unterirdisch. Sie müssen die Beschäftigen vor der Inflation schützen und mit guten Gehältern den öffentlichen Dienst zukunftsfähig machen. Und wenn wir heute für attraktive Gehälter im öffentlichen Dienst und Fridays for Future für einen besseren Klimaschutz streiken: Das passt gut zusammen. Wir können dankbar sein, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene für die Zukunft unseres Landes engagieren. Bei unseren gemeinsamen Protesten geht es um die Zukunft unseres Landes“, resümierte GEW-Landesvorsitzende Monika Stein die Streikwoche.

Auch nächste Woche rufen die Gewerkschaften in Baden-Württemberg zu Streiks auf. Bereits am Montag (6. März) wird unter anderem in Filderstadt sowie in der Region Main-Tauber und Lörrach gestreikt, am Dienstag (7. März) in Nürtingen, Kirchheim/Teck und der Region Schwäbisch-Hall. Am Mittwoch (8. März) wird in Stuttgart, den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen und Rems-Murr, in der Region Heilbronn, in Karlsruhe, Freiburg, Mannheim, Ulm und Aalen zum Streik aufgerufen. Am 10. März sind Streiks in der Region Crailsheim und in Heidelberg geplant.

In der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beim Bund und den Kommunen fordern die Gewerkschaften monatlich 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Auszubildende und Praktikant*innen sowie dual Studierende wollen sie monatlich 200 Euro mehr durchsetzen. Außerdem soll tariflich geregelt werden, dass Auszubildende nach der Ausbildung unbefristet übernommen werden. Weil die Tarifverträge zur Altersteilzeit am 31. Dezember 2022 ausgelaufen sind, wollen die Gewerkschaften auch die tariflichen Regelungen zur Altersteilzeit verlängern.

Die Arbeitgeber haben am 23. Februar 2023 ein erstes Angebot vorgelegt. Nach neun Nullmonaten soll es drei Prozent ab dem 1. Oktober 2023 und weitere zwei Prozent ab dem 1. Juni 2024 geben. Bei einer Laufzeit bis 31. März 2025. Ebenfalls enthält das Angebot zwei steuerfreie Einmalzahlungen: 1.500 Euro ab Mai 2023, weitere 1.000 Euro ab Januar 2024. Das Angebot haben die Gewerkschaften als inakzeptabel abgelehnt, da es bei der anhaltend hohen Teuerungsrate von über acht Prozent eine massive reale Lohnkürzung bedeutet.

Bisher fanden zwei Verhandlungsrunden am 24. Januar und am 22. und 23. Februar statt. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 27. bis 29. März 2023 terminiert. Die Verhandlungen finden in Potsdam statt. Verdi leitet dort die Verhandlungen für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

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Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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Kontakt
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Referent für Tarif-, Beamten- und Sozialpolitik
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