1. Weniger ist mehr!
Deutliche Senkung des Deputates, Erhöhung des allgemeinen Entlastungskontingentes und konsequente Aufgabenkritik im Verwaltungsbereich: Ein Ende der ständigen Arbeitsverdichtung führt zu mehr Zeit für die direkte Arbeit mit Schüler/innen und zu höherer Qualität der Bildung.
2. Lernen in einer sich verändernden Welt bedeutet Lernen für eine sich verändernde Welt
Wir brauchen Freiräume, um Lernformate zu entwickeln und auszuprobieren, die für Schüler/innen eine echte Allgemeinbildung für unsere komplexe Welt ermöglichen und gleichzeitig die Studierfähigkeit garantieren.
3. Problemlösung funktioniert nur kooperativ
Multiprofessionelle Teams arbeiten zusammen mit Lehrkräften und Schüler/innen an Strategien für eine vielfältige und demokratische Welt von morgen.
4. Neue Herausforderungen brauchen neue Rahmenbedingungen
Weg mit dem Kooperationsverbot: Bund, Länder und Schulträger fördern gemeinsam Räume, Technik und Infrastruktur, sodass sich zeitgemäßes Lernen umsetzen lässt.
5. Medienbildung ist Demokratieerziehung
Teilhabe an politischen und demokratischen Prozessen ist untrennbar mit medialer und digitaler Kompetenz verknüpft – Medienbildung ist Bedingung für ein selbstbestimmtes Leben in der Zukunft.
6. Schüler/innenbeteiligung heißt Eigenverantwortung stärken
Mehr Raum für selbstverantwortete Schülerprojekte und die Schülermitverantwortung (SMV): Eigenverantwortliches Handeln entsteht nur durch die Übernahme von Verantwortung und die tatsächliche Erfahrung der Selbstwirksamkeit.
7. Gemeinsame Projekte von Lehrkräften und Schüler/innen sind notwendig
Deutliche Erhöhung der Stunden im Ergänzungsbereich – Bildung ist weit mehr als nur Ausbildung. Überfachliche Projekte unter Beteiligung der Schüler/innen an Planung und Ausgestaltung nehmen weitgefächerte Interessen ernst und ermöglichen vielfältiges Lernen ohne Notendruck.
8. Differenzierung erfordert Senkung des Klassenteilers und didaktisch-methodische Konzepte
Lernen in leistungsheterogenen Gruppen ist in allen Schularten Realität. Mit ausreichend Expertise und Zeit für die einzelnen Schüler/innen werden die notwendigen Strukturen entwickelt, um die Chancen dieser Entwicklung nutzen und die Herausforderungen bewältigen zu können: Sofortige Absenkung des Klassenteilers auf 25 Schüler/innen pro Klasse.
9. Fortbildungen brauchen Zeit, Raum und Anschlussfähigkeit
Wissenschaft an die Schulen: Als essentieller Bestandteil professioneller Arbeit müssen transparente, gut durchdachte Fortbildungskonzepte unterstützt und gefördert werden. Dabei ermöglicht nur die direkte Anbindung an Hochschulen und Ausbildungsseminare eine qualitativ hochwertige wissenschaftliche und pädagogische Weiterentwicklung des Unterrichts.
10. Der anspruchsvolle Beruf als Lehrkraft am Gymnasium muss attraktiv bleiben
Besoldung, Arbeitszeit und Aufstiegsmöglichkeiten müssen angemessen sein, Unterschiede zwischen Beamt/innen und Lehrkräften im Arbeitnehmerverhältnis bei der Besoldung und das Befristungsunwesen sind nicht hinnehmbar. Schulen brauchen gesundheitserhaltende Rahmenbedingungen: Schule ist Lebensraum für Schüler/innen und Lehrkräfte.
Die GEW-Fachgruppe Gymnasien bedankt sich herzlich bei dem Kollegen Bob Blume für die Mitarbeit an Konzeption und Ausarbeitung.