Editorial
Die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein kritisiert die Untätigkeit der Landesregierung beim Lehrkräftemangel.
Liebe Kolleg*innen,
das neue Jahr ist noch jung. Ich hoffe, Sie konnten die Weihnachtspause für Ihre sicher dringend nötige Erholung nutzen. Seit Monaten klemmt und zwickt es bei Ihnen an den Schulen an allen Ecken und Enden – und zwar nicht nur wegen der Pandemie, die uns leider gerade wieder vor riesige Herausforderungen stellt. Ich spreche vom Fachkräftemangel, der uns alle auch im neuen Jahr umtreibt. Je nachdem, in welcher Schulart und in welcher Region von Baden-Württemberg Sie sich befinden, ist Ihre Schule sehr schlecht oder gerade noch zufriedenstellend mit Personal versorgt. Die Landesregierung hat leider in den vergangenen Jahren versäumt gegenzusteuern, weswegen wir in einigen Schularten einen immensen Fachkräftemangel beobachten und aushalten müssen. Ihnen und ihren Kolleg*innen bin ich enorm dankbar für alles, was Sie für die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen unter den gegebenen Umständen leisten. Ihnen möglichst gute Bildungschancen zu ermöglichen und sie auf dem Weg ins Leben nach der Schule zu begleiten, dafür sind Sie und Ihre Kolleg* innen tagtäglich da.
In den letzten zwanzig Monaten leisten Sie das unter deutlich erschwerten Umständen, wofür ich Ihnen noch einmal von Herzen danken möchte. Sie können sicher sein, dass die GEW in engem Kontakt mit dem Kultusministerium, aber auch dem Wissenschaftsministerium steht, um für mehr Studienplätze und auch kurzfristige Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels zu kämpfen. Auch an Ministerpräsident Kretschmann sind wir als GEW in den letzten Wochen herangetreten, um ihn für dieses immense Problem zu sensibilisieren und ihn zum Handeln aufzufordern. Wenn die Landesregierung nicht endlich das nötige Geld in die Hand nimmt, um genügend Studienplätze zu schaffen und auch die bereits im System befindlichen nicht ausgebildeten Lehrkräfte weiter zu qualifizieren, wird das Recht auf Bildung in Baden-Württemberg nicht für alle Kinder angemessen gewährleistet werden können. Trotz allem möchte ich Ihnen nun für das Jahr 2022 eine stabile Gesundheit und viel Kraft für Ihre Aufgaben aber auch genug Raum für Ihr Privatleben wünschen.
Herzliche Grüße Ihre
Monika Stein