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Endlich mehr Zeit für die Grundschule

Ab 2016/17 bekommen die Grundschulen schrittweise mehr Zeit zum Lernen. Vier Stunden mehr Lernzeit bedeutet für die Grundschule endlich mehr Zeit zum Üben und Vertiefen.

Bisher stand die Ausstattung der Grundschulen in keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung. Auch im Verhältnis zu den hohen Investitionen in den weiterführenden und beruflichen Schulen war die Grundschule abgehängt. Mit der Zusage von Kultusminister Stoch zur Einführung des Faches Ethik ab Klasse 1 nach der Landtagswahl kann bei der Fortführung der grün/roten Landesregierung ein weiterer Meilenstein erreicht werden. Auch die CDU hat angekündigt, dass sie bei einem Regierungswechsel Förderstunden schaffen wird – allerdings auf Kosten der Grundschulfremdsprache. Für die GEW bleiben die Forderungen nach verbindlichen Poolstunden und einer Kooperationsstunde für jede erste Klasse auf der Agenda für die Grundschule.

Ebenso erfreulich ist die Entscheidung der Landesregierung, den Sockel für Schulleiteranrechnungen um zwei auf zehn Stunden zu erhöhen. Damit wird die Arbeitsbelastung der Schulleitungen in kleinen Schulen in einem ersten Schritt anerkannt. Auch der Rechnungshof hat 2014 bestätigt, dass die Schulleitungen kleiner Schulen am schlechtesten ausgestattet sind.

Beide Entscheidungen sind wichtige Signale. Als Ministerpräsident Kretschmann 2012 die beabsichtigte Streichung von 11.602 Lehrerstellen verkündete, hat das die pädagogischen Ziele von Grün/Rot in Frage gestellt. Auch die geplante Erweiterung der Stundentafel für die Grundschule um je zwei Stunden Deutsch und Mathematik war lange fraglich. Dabei ist diese zusätzliche Lernzeit dringend notwendig. Mit 98 Pflichtstunden haben die Grundschüler/innen in Baden-Württemberg derzeit sechs Stunden weniger als die in Bayern.