Vor den Sommerferien legten die Starterjahrgänge der Gemeinschaftsschulen nach sechs Jahren Unterricht die ersten Realschulprüfungen ab. Die Frage war: Wie schneiden die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule ab – einer Schule, in der es erst in den Abschlussklassen Noten gibt? Können die Abschlüsse der Gemeinschaftsschulen mit den Realschulen mithalten, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Gemeinschaftsschulschüler/innen mit einer Hauptschulempfehlung gestartet war?
Das Kultusministerium hat die Daten erhoben, aber nicht veröffentlicht und erst spät zugänglich gemacht. Der Verein für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg startete daher eine eigene Erhebung. Er wollte wissen, mit welcher Grundschulempfehlung die gut 1.600 Schülerinnen und Schüler des ersten Gemeinschaftsschul-Jahrgangs gestartet waren und welche Abschlüsse sie gemacht haben.
An der Umfrage beteiligten sich 70 Prozent der 42 Starterschulen. Nach den Zahlen des Vereins sind die Schüler/innen in Klasse 5 mit folgenden Grundschulempfehlungen gestartet: 60 Prozent für Hauptschule, 28 für Realschule und 12 fürs Gymnasium. 19 Prozent der Schüler/innen verließen bereits letztes Schuljahr die Gemeinschaftsschulen nach Klasse 9 mit einem Hauptschulabschluss.
Daher setzten sich die 10. Klassen wie folgt zusammen: 47 Prozent der Schüler/innen hatten für Klasse 5 eine Hauptschulempfehlung, 37 Prozent eine Empfehlung für die Realschule und 16 Prozent fürs Gymnasium. Mit dieser Schülerzusammensetzung erreichten die Gemeinschaftsschüler/innen nach der 10. Klasse folgende Abschlüsse: 67 Prozent haben einen Realschulabschluss in der Tasche, 19 Prozent den Hauptschulabschluss und 14 Prozent können auf eine gymnasiale Oberstufe wechseln.