Unter dem Motto "Erste Klasse für Alle - Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" forderten sie Passant/innen auf ein Los zu ziehen und je nach Gewinn auf unterschiedliche Stühle Platz zu nehmen, um so den Unterschied zwischen der Bezahlung der Pädagog/innen zu spüren.
Vier Sitzgelegenheiten von äußerst unterschiedlichem Komfort: ein gepolsterter Stuhl, ein normaler Stuhl, ein Hocker – und ein umgedrehter Getränkekasten. Doch bei der großen Lehrer-Lotterie haben nur wenige Passant/innen das Glück, den Platz in der „ersten Klasse“ des Lehrerdaseins (Beamte) zu gewinnen. Viele müssen auch mit der zweiten (Angestellte) oder dritten Klasse (befristete Verträge) vorlieb nehmen, und manche geraten als Honorarlehrkraft auf den Getränkekasten – vierte Klasse. Die Botschaft ist klar: „Gleiche Arbeit wird ungleich bezahlt.“
Besonders schön war die Solidarität unter den Lehrerinnen und Lehrern. „Erste Klasse für alle!“, skandierten sie zuerst, doch dann entschieden sie sich um: „EINE Klasse für alle!“ Es war wundervoll, dass tatsächlich Vertreter/innen aller vier „Klassen“ gemeinsam auf der Straße standen und sich neidlos solidarisch zeigten. Auch als das es in Strömen regnete, zuckte eine verbeamtete Kollegin nur mit den Schultern: „Das bisschen Regen? Das macht mir nichts aus, ich sitze ja sonst immer auf dem Erste-Klasse-Stuhl." Und zu den Honorarlehrkräften gewandt ergänzte sie: "Es gibt Schlimmeres, als ein wenig nass zu werden, zum Beispiel eure Arbeitsbedingungen!“