Fachlehrkräfte/Technische Lehrkräfte unterrichten mit erhöhtem Stundendeputat von bis zu 31 Wochenstunden ohne Vor- und Nachbereitung. „Durch die Inklusion und die vielen unbesetzten Stellen im Schuldienst“, so Kistner, „wird von den Fachlehrkräften heute die Fähigkeit in allen Fächern zu unterrichten abverlangt und dies obwohl sie in deutlich geringeren Gehaltsstufen beschäftigt werden.“ Auch zur Weiter- und Nachqualifikation zeigte Angelika Kistner die schlechten Chancen auf. So biete die Landesregierung zwar seit 5 Jahren landesweit Qualifizierungslehrgänge, berufsbegleitend über zwei Jahre, zur Nachqualifizierung dieser sehr bewährten Lehrkräfte an. Für das Regierungspräsidium Tübingen sind dies jährlich aber nur 3 Stellen für etwas über 460 Lehrkräfte. „Die Weiterqualifizierung ist also ein quasi unerreichbares Ziel.“
Besonders verärgert zeigten sich die Anwesenden über den vorhandenen Rückstau der Regelbeförderungen, so gelingt es nicht allen Fachlehrkräften/Technischen Lehrkräften die letzte Regelbeförderung vor dem Ruhestand zu erreichen. Um befördert zu werden warten diese Lehrkräfte bis zu 10 Jahre. Bei einer derart umfangreichen Tätigkeit und hohem Berufsethos unverständlich für die Anwesenden. Auf die Frage eines Anwesenden: „Wie können wir darauf aufmerksam machen?“ antwortet die Fachfrau: „Was alles macht ihr zusätzlich zum Regelunterricht? Wer fährt zu Jugend trainiert und ins Schullandheim, wer organisiert die Weihnachtsfeier, das Schulfest, die Zusatzveranstaltung, das Schnupperevent, den Marktstand, wer dekoriert das Schulhaus, …? Muss dies sein? Diskutiert in euren Kollegien, mit den Eltern und sagt auch mal nein. Nur so kann die Akzeptanz dieser besonderen Leistung Wert geschätzt werden. Nehmt Kontakt mit den Politikern auf, kommt mit ihnen ins Gespräch, zeigt ihnen was wir arbeiten und setzt euch dafür ein, dass auch für unsere Lehrergruppe Gelder in den Haushalt eingestellt werden.“