die Aufgaben kaum unterscheiden, haben Fachlehrkräfte und Technische Lehrkräfte eine höhere Unterrichtsverpflichtung als ihre Kolleg/innen und erhalten weniger Geld. Zusätzlich gibt es für die Gruppe zu wenig Beförderungsstellen und die Pädagog/innen verlieren durch das Warten auf Beförderung durchschnittlich 50.000 Euro“, sagte die GEW-Chefin Doro Moritz.
Die Fachlehrerausbildung für musisch-technische Fächer wurde 1963 in Baden-Württemberg eingeführt, um dem damaligen Lehrermangel zu begegnen. Die Ausbildungszeit wurde seither mehrmals ausgebaut. Dieses Jahr wurden die Fachseminare umstrukturiert und die Ausbildung dauert nun drei Jahre.
„Die Fachlehrkräfte sind durch ihre berufliche Vorerfahrung eine Bereicherung an den Schulen“, betonte die Vorsitzende der Landesfachgruppe, Angelika Kistner. Viele seien ausgebildete Erzieher/innen oder Meister/innen. Sie hätten die Sonderschulen (jetzt SBBZ) mitaufgebaut und mitgeprägt.
Seit 1966 kämpft die Landesfachgruppe der Fachlehrer/innen für Verbesserungen dieser Lehrergruppe. Die Aufgaben der Fachlehrkräfte und der wissenschaftlichen Lehrkräfte sind im Laufe der Jahre zusammengewachsen. Angelika Kistner zählte auf, welche Aufgaben für die Fachlehrkräfte dazugekommen seien: Inklusion, zieldifferenter Unterricht, Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Partnern, Mitarbeit bei Schulleitungsaufgaben, und entgegen der Meinung aus dem Kultusministerium seien die meisten Fach- und Technischen Lehrkräfte auch Klassenlehrer/innen. „Gehen Sie doch mal in die Schulen und versuchen Sie mit Unterrichtshospitation festzustellen, welche Ausbildung die jeweilige Lehrkraft hat. Das wird eine große Lotterie für Sie“, sagte Kistner.
Beim Berufseinstieg verdient eine Fachlehrer/in etwa 2.500 Euro und damit etwa 1.000 Euro weniger als eine Grundschullehrer/in. Die Fachlehrer/innen und Technischen Lehrer/innen erhalten als Vergütung zwischen A9 und A12 und müssen zwischen 27 und 31 Unterrichtsstunden wöchentlich unterrichten.
Der Beförderungsstau bei Fachlehrkräften und Technischen Lehrer/innen betrifft Lehrer/innen, die zwar die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen für die Beförderung erfüllen, trotzdem weiter nach A9 oder A10 bezahlt werden.
Auf der Tagung wurde deutlich, wie ungerecht das starre staatliche System für viele Fachlehrkräfte sein kann. Ein Kollege aus dem Publikum erzählte, dass seine zwei Diplome nicht anerkannt würden. Eine Erzieherin, die nach ihrer Ausbildung jetzt an einem SBBZ unterrichtet, wurde zurückgestuft, weil sie vorher bei einem freien Träger gearbeitete habe. Bärbel Etzel-Paulsen berichtete aus ihrer Personalratsarbeit über weitere Fälle, in denen Kolleg/innen zurückgestuft wurden.
Die anwesenden Politiker/innen konnten diesen Fällen wenig entgegensetzen. Sabine Kurtz von der CDU zeigte Verständnis, sah jedoch keinen Spielraum, für Verbesserungen. Siegfried Lehmann von den Grünen bestätigte eine große Gerechtigkeitslücke und Gerhard Kleinböck (SPD) versprach am Thema dran und mit der Fachgruppe im Gespräch zu bleiben. Timm Kern von der FDP will sich aus der Opposition heraus für die Betroffenen einsetzen. Eine Zuhörerin sagte: „Seit 41 Jahren höre ich Politiker/innen sagen, sie würden gerne was für uns tun. Sie hätten aber leider kein Geld.“