Wissenschaft in die Schulen!
Die Fachwissenschaften liefern die Grundlage für das inhaltliche, gegenstandsbezogene Lernen, sowohl bezogen auf ein spezielles Schulfach als auch fächerübergreifend. Dazu brauchen Lehrkräfte ein umfassendes wissenschaftliches Verständnis der Fachdisziplinen und ein Orientierungswissen, das über das unmittelbar in der Schule relevante Wissen deutlich hinausgeht. Es ist unerlässlich, dieses Wissen immer wieder neu auf den jeweiligen Stand zu bringen und dazu sind gute fachwissenschaftliche Fortbildungen aus erster Hand nötig: Einzelne Fortbildungen sowie Fortbildungsreihen, die direkt von Wissenschaftler/innen angeboten werden, sind für Lehrkräfte insbesondere im Gymnasialbereich unerlässlich. Das Ziel des Gymnasiums ist die Studierfähigkeit – es muss daher ein ständiger direkter Kontakt zu Hochschule und Forschung gegeben sein.
Erhalt und Ausbau der Landesinstitute bzw. Akademien!
Die GEW spricht sich unbedingt für den Erhalt und Ausbau der Landesinstituten bzw. Akademien für Lehrer/innenfortbildung in staatlicher Verantwortung aus. Es ist daran festzuhalten, dass Fortbildung von Lehrer/innen und Schulleitungen eine staatliche Aufgabe ist, die nicht privaten und kommerziellen Anbietern überlassen werden darf. An der Entwicklung der jeweiligen Programme müssen die Lehrkräfte und ihre Vertretung beteiligt werden.
Begleitung in der Berufseinstiegsphase!
In den ersten Berufsjahren entwickeln Lehrkräfte grundlegende und relativ beständige Umgangsweisen mit den Anforderungen unseres Berufes. Daher sollte gerade diese Phase durch geeignete Unterstützungsangebote, die eine professionelle Einarbeitung an der jeweiligen Schule ermöglichen, begleitet werden. Für diese Übergangsphase sollten daher Austausch‐ und Feedbackmöglichkeiten sowie zusätzliche Zeit für die Unterrichtsentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Auch im Hinblick auf die Gesunderhaltung der Lehrkräfte ist dies wichtig: Eine frühzeitige, solide und realistische Analyse des eigenen Arbeitsverhaltens, der Motivation und Belastbarkeit ist die beste Burnoutprophylaxe.
Fortbildungen müssen freiwillig und kostenfrei sein!
Zum Leitbild einer anerkannten pädagogischen Professionalität gehört ein umfassendes und anspruchsvolles Verständnis von Fortbildung: Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht, an qualitativ hochwertigen Fortbildungen teilzunehmen, die sie oder er zur beruflichen Weiterentwicklung benötigt. Die Fortbildung kann der individuellen beruflichen Weiterentwicklung aber auch dem gemeinschaftlichen Interesse einer Schule (z.B. im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen) dienen. Die Einlösung dieses Anspruchs setzt ein entsprechendes, staatlich finanziertes Angebot voraus, das im Rahmen der Arbeitszeit unter Einbeziehung der Unterrichtszeit wahrgenommen werden kann. Fortbildungen, die von staatlicher Seite angeboten werden, müssen kostenfrei sein. Dies schließt Reisekosten, Verpflegungskosten und ggf. Übernachtungskosten ein. Dies gilt selbstverständlich ebenfalls für staatlich anerkannte Angebote von privater Seite. Es besteht zwar prinzipiell eine gesetzliche „Pflicht zur Fortbildung“. Für die GEW ist klar, dass die Entscheidung für die Teilnahme an einem konkreten Fortbildungsangebot freiwillig sein muss.