Anfang August überreichte der Philologenverband eine Petition an Kultusministerin Eisenmann und sprach sich darin für die Wahlfreiheit zwischen G8 oder G9. Die Kultusministerin erteilte dem eine Absage. Auch die GEW sieht das kritisch. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz:
Wer sich vorbehaltlos für ein Zurück zu G9 ausspricht, erweckt den Eindruck, dass das G8 generell schlecht sei. Das ist aber nicht der Fall. Sehr viele Gymnasien haben ein gutes Konzept für G8 entwickelt. Eine Studie der Uni Tübingen bestätigt, dass die Leistungen des G8 nicht schlechter sind als im G9. Eine gymnasiale Arbeitsgruppe des Kultusministeriums hatte 2015 ein inhaltsreiches Papier zur Weiterentwicklung des G8 vorgelegt. Die GEW erwartet, dass das G8 weiterentwickelt und dabei das Papier Gymnasium 2020 einbezogen wird.
Es ist kein gutes Signal, wenn bei Eltern der Eindruck erweckt wird, das Abitur sei in 9 Jahren besser bzw. leichter erreichbar als in 8 Jahren. Wer über die gestiegene Heterogenität am Gymnasium klagt, sollte sich nicht mit G9 für eine noch höhere Übergangsquote und damit weiter steigende Heterogenität einsetzen. G9 zieht den Realschulen und Gemeinschaftsschulen die leistungsstarken Schüler/innen ab und schwächt die hoch anerkannten beruflichen Gymnasien. Das ist absolut kontraproduktiv.