Schule
GEW fordert Geld für Laptops vom Land
Wie soll digitaler Unterricht ohne Geräte funktionieren? Die GEW kritisiert, dass die Landesregierung keine Haushaltsmittel für digitale Endgeräte der Lehrkräfte zur Verfügung stellen will. Unsere Forderungen im Überblick.
Bereits im Mai 2022 hat die GEW auf dem Fachtag „Bildung. Digital. Gestalten“ mit Vertreter*innen der Landtagsfraktionen und dem Städtetag Baden-Württemberg über die Finanzierung der digitalen Ausstattung an Schulen diskutiert.
Die GEW setzt sich dafür ein, dass
- die Finanzierung digitaler Endgeräte für alle Lehrkräfte sichergestellt wird.
- digitale Endgeräte auch für Schüler*innen in den Katalog der Lehr- und Lernmittelfreiheit aufgenommen werden.
- die Anrechnungsstunden für Netzwerkbetreuer*innen kurzfristig erhöht werden.
- mittel- bis langfristig externes IT-Fachpersonal für Wartung und Support verantwortlich ist.
- die Medienzentren als wichtige Unterstützungssysteme gestärkt werden.
- alle Module der digitalen Bildungsplattform schnell zur Verfügung gestellt werden: dazu gehört neben einer dienstlichen E-Mail-Adresse auch die Möglichkeit einer sicheren Kommunikation mit Schüler*innen und Eltern.
Für die GEW ist klar:
Bildung in der digitalen Welt ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Land und Kommunen.
Vor diesem Hintergrund kritisiert die GEW, dass das Land keine Haushaltsmittel für digitale Endgeräte der Lehrkräfte zur Verfügung stellen will.
Im Koalitionsvertrag ist festgehalten: „Im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für die digitale Bildung der Schülerinnen und Schüler streben wir gemeinsam mit den Schulträgern im Rahmen des Dialogprozesses Schulträgerschaft im 21. Jahrhundert eine tragfähige Lastenverteilung an, die den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht wird. Neben der Ausstattung der Lehrenden und Lernenden mit digitalen Endgeräten soll in diesem Zusammenhang auch ab spätestens 2023 das Thema ‚Support und Wartung‘ rechtlich und finanziell zwischen Land und Schulträgern neu geregelt werden.“
Stattdessen schieben sich Land und Kommunen bislang nur gegenseitig die Verantwortung zu.
Mit der Androhung einiger Schulträger, die durch Mittel des Digitalpakts an die Lehrkräfte ausgegebenen Geräte wegen der ungeklärten Finanzierung wieder einzuziehen und den Support einzustellen, ist ein neuer Tiefpunkt erreicht.
Der Streit um die Finanzierung der digitalen Ausstattung darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten und somit letztendlich der Schüler*innen ausgetragen werden. Weder Land noch Kommunen dürfen sich einfach auf weitere Mittel durch den Bund im Rahmen eines möglichen Digitalpakts 2.0 verlassen.
Das Land Baden-Württemberg muss die Kommunen jetzt finanziell unterstützen.