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SBBZ G und K

GEW-Kriterien für Öffnung immer noch nicht erfüllt

Das Land öffnet ab 12. April die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren geistige sowie körperliche und motorische Entwicklung – und setzt den Präsenzunterricht an anderen Schularten aus. Die Kritik der GEW bleibt ungehört.

Foto: GEW / Shutterstock
Foto: GEW / Shutterstock

Die Landesregierung hat kurz vor Ostern mitgeteilt, dass in der Woche ab dem 12. April 2021 kein Präsenzunterricht stattfindet. Davon ausgenommen sind – mal wieder – die SBBZ mit den Förderschwerpunkten geistige (G) sowie körperliche und motorische Entwicklung (K) und die Schulkindergärten mit den entsprechenden Förderschwerpunkten. Sie starten am 12. April in den Schulbetrieb.

Bereits nach den Weihnachtsferien, als die SBBZ G und K als einzige Schulen wieder öffneten, hatte die GEW ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Präsenzunterricht an diesen SBBZ nur unter Berücksichtigung klarer Kriterien erfolgen kann. Die Landesregierung hatte im Januar die Ratschläge der Bildungsprofis ignoriert und den Schulbetrieb wieder aufgenommen, ohne die Kriterien zu erfüllen.

Stand heute, rund drei Monate später, hat sich an der Situation kaum etwas geändert. Erneut blendet das Land den Rat der GEW aus – und öffnet die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren G und K, ohne auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen.

Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil in der vergangenen Woche zwei Spitzengespräche zwischen der Landesregierung und den Verbänden zum Schulbetrieb nach den Osterferien stattfanden. Die Gespräche laufen nach einem ähnlichen Muster ab: Die Regierung sagt, was sie vorhat. Die GEW und die anderen Organisationen sagen, was sie davon halten. Anschließend dankt das Land für die Beiträge und macht trotzdem, was es für richtig hält. Manchmal werden die Vorschläge der GEW aufgegriffen – meistens nicht.

Die Position der GEW zur Öffnung der SBBZ G und K ist seit Anfang Januar unverändert. Wenn die Landesregierung diese SBBZ unbedingt öffnen will, was wir angesichts der aktuellen Lage durchaus kritisch sehen (eine Notbetreuung wäre auch in diesem Bereich möglich), muss sie folgende Punkte gewährleisten:

  • Spielraum für Kürzung der Unterrichtszeit,
  • Spielraum für Wechselunterricht,
  • Spielraum, um mit Eltern ins Gespräch zu gehen, deren Kinder ein besonders hohes Infektionsrisiko haben beziehungsweise von denen ein besonders hohes Risiko ausgeht,
  • umgehende Impfungen für die Beschäftigten und Schüler*innen,
  • regelmäßige (tägliche) Tests durch externes Personal für die Schüler*innen und Beschäftigten,
  • mehr Personal, um Gruppen zu teilen und Abstände zu ermöglichen, und
  • mehr Kapazität für die Schülerbeförderung.
Kontakt
Michael Hirn
Stellvertretender Landesvorsitzender und verantwortlicher Redakteur der b&w