Zum Inhalt springen

Aktion am Landtag

GEW übergibt Vorschläge zur digitalen Schule an Land und Kommunen

Die GEW erwarte eine Einigung zwischen Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden, um die Schulen digital fit zu machen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, sagt Landesvorsitzende Monika Stein – und fordert einen BW-Digitalpakt.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Landesregierung und Schulträgern, dass sie für die 4.500 Schulen in Baden-Württemberg bis zu den Kommunalwahlen am 9. Juni einen BW-Digitalpakt vereinbaren.

„Wir erwarten endlich eine Einigung zwischen Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden, um unsere Schulen digital fit zu machen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wir haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Digitalisierung der Schulen gemacht. Jetzt droht, dass wir bald Computerschrott in den Klassenzimmern haben und die Kreidetafeln wieder aus dem Keller geholt werden müssen. Wir brauchen für jede Schule externe Dienstleister, die für einen professionellen Support zuständig sind. Unsere gut qualifizierten Lehrkräfte müssen im Klassenzimmer und nicht im Serverraum stehen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, bei der Übergabe der GEW-Vorschläge zur digitalen Schule an Kultusstaatssekretärin Sandra Boser sowie Vertreter*innen der Landtagsfraktionen und der kommunalen Spitzenverbände vor dem Stuttgarter Landtag.

Die größte bildungspolitische Interessenvertretung in Baden-Württemberg verlangt eine Einigung bis zu den Kommunalwahlen. „Die neuen Mitglieder in den Gemeinde- und Kreisräten wollen in ihren Landkreisen und Kommunen für die pädagogischen Profis gute Bedingungen schaffen und brauchen dafür die finanziellen Mittel. Wenn 35 Jahre nach Einführung der ersten E-Mail-Adressen immer noch nicht alle 130.000 Lehrkräfte über eine eigene dienstliche E-Mail-Adresse verfügen, ist das ein Beispiel, welche Aufgaben noch vor uns liegen. Besonders bei der digitalen Qualifizierung der pädagogischen Profis ist noch viel Luft nach oben. Wir müssen in der Lage sein, fast 1,5 Millionen Schüler*innen für die durch Klimawandel und Fachkräftemangel wachsenden Herausforderungen fit zu machen“, sagte Stein.

An einer GEW-Umfrage zum Stand der Digitalisierung haben 3.000 Lehrkräfte aller Schularten teilgenommen. Die Ergebnisse der Umfrage belegen einen Digitalisierungsschub. Als größte Herausforderung nennt die GEW den technischen Support. An Gymnasien (33,3 Prozent), Beruflichen Schulen (43,6 Prozent) und Realschulen (42,8 Prozent) müssen sich Lehrkräfte weitgehend noch selbst um die Wartung der IT-Ausstattung kümmern. „In vielen Klassenzimmern ist die lange Vorherrschaft des Tageslichtprojektors und der Kreidetafel gebrochen. Der jetzt angekündigte digitale Arbeitsplatz lässt hoffen. Am Ende wird sich dieser nur durchsetzen, wenn die Anwendungen attraktiv sind. Wenn nicht, bleibt es beim Flickenteppich“, sagte David Warneck, stellvertretender GEW-Landesvorsitzender und Digitalexperte der Bildungsgewerkschaft.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
Kontakt
David Warneck
Stellvertretender Landesvorsitzender