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Sexualisierte Gewalt an Schulen

GEW unterstützt geplante verbindliche Schutzkonzepte

Kultusministerin Theresa Schopper hat angekündigt, Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt an Schulen verbindlich zu machen. Das Land müsse auch die erforderlichen Ressourcen bereitstellen, mahnt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt die geplanten verbindlichen Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt an Schulen.

„Die Ankündigung von Theresa Schopper, Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt an Schulen verbindlich zu machen, war überfällig. Wir freuen uns, dass die Ministerin den Mut hat, verbindliche Regelungen einzuführen. Die Rechtsverbindlichkeit muss einhergehen mit einem Konzept zur Umsetzung, das auch die erforderlichen Ressourcen bereitstellt. Die Schulen und die entsprechenden Fachberatungsstellen brauchen Unterstützung“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) und die unabhängige Beauftragte des Bundes für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, haben heute das Konzept an einer Schule in Leonberg vorgestellt. Die GEW hat sich für eine schulgesetzliche Verankerung des Themas seit über zehn Jahren eingesetzt. Für Jugendhilfeeinrichtungen sowie Vereine und Verbände gibt es bereits bundesweite Regelungen.

„Die Verbindlichkeit von Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt an Schulen sehen wir auch als einen Erfolg der GEW-Frauenpolitik und der Jugendhilfe in der GEW, die immer wieder für die Umsetzung eingetreten sind. Wir sind gespannt, wie die schulgesetzliche Umsetzung aussieht und welche Unterstützung die Schulen bei der Erarbeitung der Konzepte erfahren. Der Ausbau von Fachberatungsstellen zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, der auch in der Verantwortung des Landes liegt, ist damit unumgänglich“, betonte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Farina Semler.

Dass Schutzkonzepte an Schulen gegen sexualisierte Gewalt an Schulen unumgänglich seien, habe mehrere Gründe. Nur ein Teil sei die Intervention bei Übergriffen an Schulen durch pädagogisches Personal. „Viele Fälle von sexualisierter Gewalt an Schulen finden unter Schüler*innen statt. Dazu gehören Cybermobbing wie tätliche Übergriffe. Schutzkonzepte wirken immer auch präventiv. Wenn potentielle Täter*innen um Schutzkonzepte wissen, liegt die Hemmschwelle für Taten höher“, so Stein.

Schulen sind der einzige Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen zusammenkommen. In Fällen, in denen Kinder und Jugendliche im privaten Umfeld von sexualisierter oder sexueller Gewalt betroffen seien, könnten sie über die Schule Hilfe finden, wenn dort die Not erkannt werde und ein Konzept zur Unterstützung vorliege. Schutzkonzepte könnten dann präventiv wirken, indem Schüler*innen gestärkt werden, sich selbst gegen Übergriffe zu schützen und Hilfe zu holen, bevor es zu Übergriffen komme. Mit der heutigen Ankündigung schließe das Kultusministerium aus Sicht der GEW eine Lücke im Kinder- und Jugendschutz in Baden-Württemberg.

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