GEW-Tagung
Gleichstellungsstrategie für Hochschulen gesucht
Baden-Württemberg ist Schlusslicht in der Repräsentanz von Frauen* – im Landtag und auch in der Professor*innenschaft. Wohin die Frauen* verschwinden und wie sich daran etwas ändern kann, diskutieren wir im DGB-Haus in Stuttgart.
„Wie kann es sein, dass mit steigenden Studierenden- und Promovierendenzahlen von Frauen in allen akademischen Disziplinen immer noch die Professor*innen fehlen? Baden-Württembergs Hochschulen liegen im bundesweiten Vergleich bei der Gleichstellung auf den hinteren Plätzen. Wir erwarten von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski Initiativen, um die im Koalitionsvertrag versprochenen Ziele schnell erreichen zu können“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
Im Rahmen der GEW-Tagung „Wohin verschwinden die Frauen? Gleichstellungsstrategie für die Hochschulen in Baden-Württemberg“ diskutierten heute 50 Akteur*innen aus Wissenschaft und Politik im DGB-Haus Stuttgart über eine wirksame Gleichstellungsstrategie für die Hochschulen im Land.
Gleichstellungserfolge bei leistungsbezogener Mittelvergabe berücksichtigen
„Individualförderung ist ein unverzichtbarer Baustein, wenn Baden-Württemberg endlich die hinteren Plätze beim Frauen*anteil an Professuren verlassen möchte. Dazu ist eine Weiterentwicklung der Strukturen für Gleichstellungsarbeit an Hochschulen sowie ein Kulturwandel im Wissenschaftsbetrieb notwendig“, mahnte die GEW-Landeschefin.
Das Ministerium solle die Gleichstellungsbeauftragtenentlastungsverordnung (GEVO) überarbeiten und Gleichstellungserfolge bei der leistungsbezogenen Mittelvergabe berücksichtigen. „Jede Form der Unterstützung für Gleichstellungsbemühungen an einzelnen Hochschulen durch das Ministerium bringt die Gleichstellungsarbeit an Hochschulen allgemein voran“, sagte Stein.
Die GEW fordert unter anderem flachere Hierarchien und eine niederschwellig erreichbare, transparent beworbene und ausreichend ausgestattete Beschwerdestelle für Belästigungen oder sexualisierte Übergriffe und ein offener Umgang der Hochschule mit solchen Vorwürfen.