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Glosse: Auf den Hund gekommen

In der Glosse dieser Ausgabe hält Frank Orthen (GEW-Personengruppe Schulleitungsmitglieder) tierische Energiespartipps bereit.

Das Thema „Energie“ ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stand dabei vor allem die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen, also der  Umweltaspekt, im Vordergrund. Nun, da zahlreiche Staaten unabhängig(er) von russischen Energielieferungen werden wollen und Russland die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 stark  gedrosselt hat, kombiniert mit dem Ausfall französischer Atomkraftwerke und einem geradezu sensationell langsamen Ausbau erneuerbarer Energien, rückt als Folge des Krieges das Thema „Energiesicherheit“ in den Fokus der Aufmerksamkeit. Alle Bürger*innen sind in der derzeitigen Situation aufgerufen, Energie einzusparen, wo immer das möglich ist. Gaslieferungen über Nord Stream 1 oder 2 haben sich derweil sowieso nachhaltig erledigt.

Appelle und Aktionen führender Politiker*innen folgten. Friedrich Merz ging mit gutem Beispiel voran und beklebte die Tragflächen seines Mittelstandsflugzeuges mit Solarzellen, wohingegen Markus Söder über seinen eigenen Schatten sprang, ein Kinderwindrad bastelte, dieses aber nirgendwo aufstellen konnte. Für normalverdienende Bürger*innen wird derweil nach günstigeren Lösungen gesucht.

Bekannt ist hierzulande vor allem der Aufruf unseres Ministerpräsidenten, Winfried Kretschmann, auf das Duschen zu verzichten und sich stattdessen mit einem Waschlappen zu waschen. Zur Befriedigung der enormen Nachfrage nach einem solchen arbeitet ein Stab der klügsten Köpfe an der Entwicklung des Modells „The Läpp“, welches dann im Onlineshop von „The Länd“ angeboten werden soll.

An Schulen wiederum stellt man sich die Frage, wie Klassenzimmer im kommenden Winter überhaupt auf einigermaßen erträgliche Temperaturen gebracht werden sollen. Heizkosten und Gasverbrauch müssen reduziert und zugleich wegen des Coronavirus Lüftungspausen eingehalten werden. Wie so oft findet sich die Lösung dort, wo man überhaupt nicht mit ihr rechnet – im Wohnzimmer. Hundebesitzer*innen kennen das Phänomen. Sie, die Hunde, bringen uns in Bewegung, halten uns fit und mobil und haben ein bezauberndes Wesen, das uns alleine mit ihrer schieren Existenz das Herz wärmen lässt. Gerne suchen Hunde unsere Nähe, lassen sich streicheln, drücken sich an uns und schützen uns vor frostiger Unbill. Für alle anderen die Zusammenfassung: Das stinkende Viech gibt Wärme ab.

Katzen sind wegen ihrer im Schnitt geringeren Körpergröße zu unergiebig. Sie taugen somit allenfalls als Ersatz für ein Photovoltaikbalkonkraftwerk. Bekannt ist nun allen Hundebesitzer*innen auch das Phänomen, dass sie beim Staubsaugen feststellen, mit der Menge des aufgesaugten Fells einen zweiten Hund herstellen zu können – und das nahezu täglich! Hätte nun jede Schule in Baden-Württemberg einen Schulhund und würde dieser sich auf die vorgestellte Weise vermehren, dann hätten es alle Schüler*innen bald wohlig warm.

Die Zukunft der Energieversorgung liegt somit in der Fellteilung.

Kommen Sie gut durch den Winter!

Frank Orthen, PG Schulleitungsmitglieder