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Weltlehrer*innen-Tag

Gute Arbeitsbedingungen nicht unter den Teppich kehren

Integrationskurslehrkräfte wollen faire Beschäftigungsbedingungen. Mit einer symbolischen Aktion haben Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache am 5. Oktober in Mannheim auf ihre prekäre Beschäftigungssituation aufmerksam gemacht.

„In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Sprache ist der Schlüssel zur Integration heißt es immer wieder. Warum sind dann fast alle Integrations- und Berufssprachkurse auf Honorarbasis beschäftigt? Die Dozent*innen hangeln sich ohne Kündigungsschutz von Vertrag zu Vertrag, erhalten keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und haben keinen Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Ganz gleich ob für Geflüchtete oder EU-Bürger*innen, für nachgezogene Familienangehörige oder Fachkräfte: Sprachvermittlung und -förderung ist und bleibt eine Daueraufgabe und benötigt daher auch Dauerstellen mit guten Arbeitsbedingungen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, anlässlich der Aktion zum Weltlehrer*innen-Tag in Stuttgart.

Anlass ist der Weltlehrer*innentag, der jährlich am 5. Oktober stattfindet. Mit diesem Tag wird an die 1966 verabschiedeten „Empfehlungen zum Status von Lehrenden“ der UNESCO sowie an die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Lehrberufs erinnert.

In Mannheim schmückt heute ein Teppich den Marktplatz vor dem alten Rathaus, nur die Schilder vor dem Teppich mit den Aufschriften fair bezahlte Arbeitszeit, Festanstellung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub und Altersvorsorge „stören“ das Bild. Alle dort genannten Punkte sind Bestandteile eines normalen Arbeitsverhältnisses, das für Integrationskurslehrkräfte allerdings nicht gegeben ist. Und damit dies nicht so offensichtlich ist, werden sie zügig mit einem Besen „unter den Teppich“ gekehrt. Die anwesenden Lehrkräfte machen auf die Diskrepanz zwischen der gesellschaftlichen Wichtigkeit und den prekären Arbeitsbedingungen der Integrationskurslehrkräfte aufmerksam.

Kontakt
Magdalena Wille
GEW-Referentin Berufliche Bildung und Weiterbildung