GEW-Schulleitungstag
Gute Schule braucht mehr Unterstützung für Schulleitungen
Schulleitungen und Schulträger haben gemeinsame Ziele und tragen eine geteilte Verantwortung für die 4.500 Schulen im Land. Die GEW setzt sich für eine gute und effektive Zusammenarbeit ein.
Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet mehr Unterstützung für die Schulleitungen in Baden-Württemberg. Bisher seien die Schulen nicht ausreichend für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aufgestellt.
„Digitalisierung, Ganztagsausbau und Schulhausneubauten sowie Sanierungen sind die Herausforderungen für viele Schulen im Land in den nächsten Jahren. Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung. Schule ist auch ein Arbeitsplatz für Schulleitungen, die nicht verheizt werden dürfen, weil sie ihre Aufgaben so ernst nehmen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse nicht lautstark eintreten. Unsere Schulleitungen wollen Schule gestalten und können oft nur Schule verwalten. Wir brauchen mehr Anstrengungen des Landes und der Schulträger, um für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt zu sein“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, vor etwa 200 Schulleitungsmitgliedern aller Schularten bei einer GEW-Tagung in Stuttgart.
Die Schulleitungen thematisierten, dass immer neue Aufgaben, weiter zunehmende administrative To-dos, Jonglieren mit zu wenigen Lehrkräften und Geflüchtete zu integrieren ihren Alltag bestimmen. Die Rahmenbedingungen seien trotz erster Entlastungsschritte schlechter geworden und die Bewerbungen auf freie Stellen würden weiter abnehmen.
Bei der Tagung zum Thema Zusammenarbeit Schulträger und Schulleitungen kam es unter anderem zu einem „Speed-Dating“ mit Kultusministerin Theresa Schopper, bei dem Schulleitungen ihre Vorschläge für die Schule der Zukunft skizzierten. Weiter sind heute Vorträge und eine Podiumsdiskussion unter anderem mit Norbert Brugger (Städtetag) und Prof. Dr. Kai Maaz (geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation) geplant.
Schulleitungen und Schulträger hätten gemeinsame Ziele und tragen eine geteilte Verantwortung für die 4.500 Schulen im Land. Die GEW setzt sich für eine gute und effektive Zusammenarbeit ein. Eine enge Partnerschaft zwischen den Kommunen und den Profis an der Spitze der Schule sei unabdingbar für eine positive Schulentwicklung.
Die GEW weist darauf hin, dass in Baden-Württemberg viele Schulen ohne Leitung bleiben. 2023 arbeiteten etwa 5,9 Prozent der Schulen ohne reguläre Leitung. Besonders betroffen sind Grundschulen, an denen 7,5 Prozent der Stellen vakant sind und SBBZ, von denen 8,7 Prozent ohne Schulleitung sind. Das Schulleitungsentlastungskonzept der ehemaligen Kultusministerin Susanne Eisenmann sei noch immer nicht vollständig umgesetzt. In der GEW sind über 1.000 Schulleitungen im Südwesten organisiert.