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"Heißer Draht zur Wissenschaftspolitik"

In einem Expert/innengespräch diskutierte Andreas Keller (Stellvertretender Vorsitzende im GEW Hauptvorstand) mit Alexander Salomon (MdL, B90/Grüne) und Johannes Stober (MdL, SPD) über die Beschäftigungspolitik der Hochschulen, Partizipation, sowie Möglichkeiten und Grenzen der Landeshochschulpolitik.

Wenig überraschend war, dass die Vertreter/innen der grün-roten Landesregierung sich wissenschaftspolitisch auf dem richtigen Weg sahen. Andreas Keller forderte aber für die zweite Hälfte der Legislaturperiode mehr: 90 Prozent der wissenschaftlich Beschäftigten hätten Zeitverträge (im Durchschnitt sogar mit einer Vertragslaufzeit unter einem Jahr). Fazit: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“
Die selbst erstellte To-Do-Liste der beiden Landespolitiker ist lang. Ein Auszug: Novellierung des Landeshochschulgesetzes, Partizipation von beteiligten Institutionen in Fachgesprächen, die Reform des Landespersonalvertretungsgesetzes oder Zielvereinbarungen mit Universitäten. Aber so viel „fühlen lassen“ möchte die Landesregierung die Universitäten dann doch nicht: statt schlechtes Benehmen zu bestrafen, solle vorbildliches belohnt werden.
Erfreulich war die gemeinsame Position der drei männlichen Experten in der Gleichstellungspolitik: der Frauenanteil im Wissenschaftssystem müsse, notfalls auch mit politischem Druck, schneller erhöht werden. Denn 100 Jahre wolle niemand auf eine paritätische Geschlechterbesetzung von Professuren warten.