Unterschriftenaktion
Junge GEW macht gegen Pläne des Kultusministeriums mobil
Die Landesregierung plant, die Unterrichtsverpflichtung für Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen um eine Stunde zu erhöhen, um die Unterrichtsversorgung der Schulen zu verbessern. Jetzt unterschreiben – und die Ausbildungsqualität sichern!
Aktuelle Pläne des Kultusministeriums sehen zur Deckung des Unterrichtsbedarfs an den Schulen vor, die Unterrichtsverpflichtung der Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen im zweiten Ausbildungsabschnitt zu erhöhen. Das würde alle Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen betreffen, die ab Februar 2023 mit dem Vorbereitungsdienst beziehungsweise Referendariat beginnen.
Die Junge GEW findet dieses Vorhaben falsch! Für die Pläne des Kultusministeriums sollen erneut Ausbildungsinhalte gekürzt werden. Seit vielen Jahren kommt es immer wieder zu einer Verschlechterung der Ausbildungsqualität angehender Lehrer*innen, während der Druck auf die Kolleg*innen im Vorbereitungsdienst und Referendariat immer weiter steigt. Mehr Unterricht wird dazu führen, dass die Belastung der Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen noch weiter steigt. Dabei ist sie jetzt schon zu hoch!
Mit einer Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung verschärft das Kultusministerium den Mangel, statt ihn zu verringern. Schon jetzt brechen immer mehr angehende Lehrer*innen im Vorbereitungsdienst und Referendariat ab oder treten die zweite Phase der Ausbildung gar nicht erst an. In dieser ohnehin oft stressigen Zeit muss alles dafür getan werden, dass die Kolleg*innen ihre Prüfungen erfolgreich bestehen und ohne Gehaltseinbußen in den Schuldienst übernommen werden können. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet der Lehrkräftenachwuchs jetzt die Versäumnisse der Politik lösen soll.
Wir fordern die Landesregierung auf, tragfähige Konzepte zu entwickeln, um den Fachkräftemangel zu beheben. Dem Kultusministerium liegen seit Jahren konkrete Vorschläge der GEW zur Lehrkräftegewinnung vor.
Wir schlagen vor:
- die Unterrichtsverpflichtung von Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen zu senken,
- zur Entlastung das Referendariat auf 24 Monate zu entzerren,
- befristet eingestellten Lehrkräften für das nächste Schuljahr eine Einstellungszusage zu machen und die Sommerferien zu bezahlen,-Lehrkräften, die als Quereinsteiger*innen unterrichten, Qualifizierungsangebote zu machen,
- den Lehrkräftebedarf mittel- und langfristig zu planen und dabei auch künftige Bedarfe für pädagogische Reformen im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass Schulen solide Bildung gestalten können.
Lehramtsanwärter*innen und Referendar*innen haben einen guten Start verdient!
Jetzt unterschreiben – und gegen die Pläne des Landes aufbegehren!