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Eine Klasse mit 60 Kindern

Kurt Raddatz wurde 100

Zu seinem 100. Geburtstag besuchten Axel Buchthal, langjähriges GEW-Mitglied und Angelika Kistner, Kreisvorsitzende CW/FDS Kurt Raddatz bei sich zu Hause.

Kurt Raddatz wurde 100

Zu seinem 100. Geburtstag besuchten Axel Buchthal, langjähriges GEW-Mitglied und Angelika Kistner, Kreisvorsitzende CW/FDS Kurt Raddatz bei sich zu Hause. Er lebt allein und bis auf einen wöchentlichen Besuch seiner Kinder versorgt er sich selbst. Er freute sich sichtlich über die Begegnung und erzählte über sein Leben. Er wurde 1922 in Pommern in der Nähe von Stolp geboren, erlebt wie der erste Panzer sein Elternhaus in Flammen setzte, wurde mit 18 Jahren Soldat und kam fünf Jahre in russische Gefangenschaft (44 – 49). Da seine Familie in alle Winde verstreut war, begann für ihn die Suche. Er erfuhr 1947, dass seine Mutter in einem Lager in Dänemark war. Kurt besuchte zwei Jahre die Lehrerbildungsanstalt bei Stettin und 1949 traf er seine Mutter und den Bruder die mittlerweile in Rottenburg angekommen waren. In Tübingen bekam er seine Anerkennung als Lehrer und unterrichtete dann in Hallwangen, 24 Höfe, bis er in seiner Schule in Baiersbronn anfing. Zuerst eine Grund- und Hauptschule und nach der Trennung in zwei Schulen entschied Kurt sich, in der Grundschule zu bleiben. Dort war er dann auch viele Jahre Konrektor. Für uns heute unvorstellbar, dass der Schulrat zum Schulbesuch mit dem Taxi anreiste und Kurt in 24 Höfe eine Klasse mit 60 Kindern hatte – 30 in der Unterklasse und 60 in der Oberklasse.

Bereichernd bei diesem Gespräch waren die Parallelen im Lebenslauf von Axel und Kurt. Ich saß daneben, staunte oft, was diese Beiden alles erlebt haben und ich bin dankbar, dass ich zuhören durfte.

Kontakt
Angelika Kistner
Beisitzerin im Kreisvorstand
Privat:  07053 - 92 05 74