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Hochschule und Studium

Kurz vor der Wahl

Am 14.3 findet in Baden Württemberg die Landtagswahl statt. Hochschule und Studium sind landespolitisch meist nur randständige Themen – aber ein genauer Blick lohnt sich! Denn es gibt viele Themen, die für Studierende und Mitarbeiter*innen an Hochschulen relevant sind und von den Parteien ganz unterschiedlich gewichtet werden. Die GEW gibt einen Überblick über die wichtigsten Themen!

Studiengebühren abschaffen!

Ein Studium darf nicht unbezahlbar sein! Die GEW wendet sich gegen Studiengebühren, sowohl für das Zweitstudium als auch für ausländische Studierende. Denn Vielfalt, Weiterbildung und internationaler Austausch sind die Grundpfeiler für eine starke Forschungslandschaft in Baden-Württemberg. Bildung muss immer für alle zugänglich sein – unabhängig vom Status, Einkommen oder sozialen und kulturellen Hintergründen. Bereits jetzt zeigt sich, dass Hochschulbildung aber alles andere als für alle zugänglich ist und zahlreiche Barrieren für den Zugang zu (Hochschul-)Bildung bestehen. Wer (Hochschul-)Bildung  nur als Ware und Geschäftsmodell betrachtet, wird nach Sicht der GEW langfristig für die gesellschaftlichen Folgen zahlen müssen!

Für die Abschaffung der Studiengebühren sprechen sich auch aus: SPD und die Linken. Die FDP möchte wenigstens die Studiengebühren für Internationale abschaffen.

Mitbestimmung für Studierende fördern!

Die Hochschulen des Landes werden vor allem über Eigenverantwortung getragen: Daher fordern wir dringend die Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte der jeweiligen Statusgruppen an den Hochschulen angemessen widerzuspiegeln und zu stärken. Neben einer Förderung der Vertretung von Interessen des akademischen Mittelbaus sind es vor allem die Studierenden, deren Mitspracherechte ausgebaut werden muss. Darüber hinaus muss transparenter werden, wie und durch wen welche hochschulpolitischen Entscheidungen überhaupt getroffen werden. Nur dadurch kann sichergestellt werden, dass Mitbestimmung einen ständigen Platz an den Hochschulen hat!

Für eine Stärkung der verfassten Studierendenschaft setzen sich laut Wahlprogramm auch die SPD, die Grünen und die Linken ein.

Bezahlbaren Wohnraum für Studierende schaffen!

Viele Universitätsstädte, in denen es für Studierende besonders schwierig ist, eine Wohnung zu finden, liegen in Baden-Württemberg. Die Bildungsgewerkschaft GEW verlangt deshalb die Stärkung der Studierendenwerke und damit den Ausbau von Wohnheimplätzen. Anstatt sich ihrem Vollzeitstudium widmen zu können, müssen viele Studierende auf provisorische Lösungen ausweichen, weite Anfahrtswege in Kauf nehmen oder arbeiten, um sich die teuren Zimmer in Universitätsnähe leisten zu können. Im Schnitt gibt ein*e Student*in jeweils ein Drittel des ihm*ihr zu Verfügung stehenden Geldes für eine Unterkunft aus. Zu einer guten Ausbildung gehört jedoch auch die Chance, ein bezahlbares Zimmer zu finden. Land und Kommunen müssen den Studierendenwerken daher höhere Zuschüsse garantieren!

Bezahlbaren studentischen Wohnraum halten die SPD und die Linken in ihren Wahlprogrammen für erwähnenswert!

Studiomat

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Studium und Hochschulpolitik bietet der Studiomat, der von der Landesstudierendenvertretung Baden-Württemberg aufgesetzt wurde. Dieser verhält sich sehr ähnlich zum bekannten Wahl-O-Mat® der Bundeszentrale für politische Bildung – du findest den Studiomat hier: https://studiomat.lastuve-bawue.de/

 

Dauerstellen für Daueraufgaben einrichten!

Die GEW setzt sich seit langem für die Interessen der Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein. Im Jahr 2020 haben wir das zehnjährige Jubiläum des Templiner Manifests - Programm zur Reform von Personalstrukturen und Berufswegen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen - begangen, an dem wir auch in 2021 und darüber hinaus festhalten: Wir fordern die zukünftige Landesregierung auf, die Arbeitsbedingungen in den Blick zu nehmen und gemeinsam mit den Personalvertretungen und Gewerkschaften sowie den Hochschulleitungen  gute und verbindliche Rahmenvorgaben abstimmen. Die GEW fordert daher: Keine Befristungen nach Wissenschaftszeitvertragsgesetz  (WissZeitVG), Verzicht auf sachgrundlose Befristungen, die Einführung einer verbindlichen Mindestvertragslaufzeit.

Für eine Steigerung unbefristeten Arbeitsverhältnisse sprich sich auch die SPD aus. Die Linken setzen sich explizit für Dauerstellen für Daueraufgaben und die Abschaffung des Wissenschaftszeitvertragsgesetz ein.

Da diese Themen alle Dauerbrenner in Baden-Württemberg sind, ist es an der Zeit, dass die zukünftige Landesregierung sich endlich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen von Studium und Hochschulen einsetzt!

digitalen Podiumsdiskussion

Vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahl lädt der DGB Baden-Württemberg die Sprecher_innen der politischen Hochschulgruppen zu einer digitalen Podiumsdiskussion ein, um über Studienfinanzierung, Digitalisierung des Hochschulwesens und studentische Mitbestimmung zu diskutieren, und zwar am: Freitag, den 05. März, 19:00 - 20:30 Uhr!
Stellt eure Fragen im Chat! Unsere Gäste: Kai-Uwe Herrenkind (Jusos), Jan Löcher (RCDS), Maximilian Reinhardt (LHG), ein_e Vertreter_in des SDS, die/der noch bekannt gegeben wird.
Link zu YouTube: youtu.be/ZCzJNxVQJVc