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Weiter- und Erwachsenenbildung

Lernen und Arbeiten gesellschaftlich verantwortungsvoller regeln

Im Koalitionsvertrag ist von zwei zentralen Aufgaben für die Weiterbildung die Rede: den digitalen Wandel zu begleiten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Die oftmals prekären Arbeitsbedingungen hat die neue Regierung nicht im Blick.

Oberschule Ohlendorf (Foto: Eckhard Stengel)

Zwei zentrale Aufgaben hat die Weiterbildung in Baden-Württemberg laut Koalitionsvertrag vor sich: den digitalen Wandel in der Weiterbildung zu begleiten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Volkshochschulen und kirchliche Weiterbildungsträger werden als wichtige Partner für ein flächendeckendes Weiterbildungsangebot für alle dargestellt. Eher obligatorisch wird betont, dass die bestehenden Strukturen der Weiterbildung zu einer tragenden Säule des Bildungswesens entwickelt werden sollen. Wie genau und mit welchen finanziellen Mitteln, Stichwort Finanzierungsvorbehalt, bleibt unklar.

Im Sommer letzten Jahres hat das landesweite Bündnis für Lebenslanges Lernen eine neue Vereinbarung für die Jahre 2021 bis 2026 beschlossen. Mit dieser ressortübergreifenden Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW plant die neue Landesregierung die allgemeine, berufliche und wissenschaftliche Weiterbildung im Land besser zu verzahnen. Dafür wurden bereits 40 Millionen aus dem Nachtraghaushalt in die Hand genommen. Der Schwerpunkt liegt in der beruflichen Weiterbildung.

Alphabetisierung, Grundbildung, Integration

Die Maßnahmen für Alphabetisierung und Grundbildung sollen weiter umgesetzt werden. Die arbeitsplatzorientierte und digitale Grundbildung wird als zentraler Bestandteil gesehen. Vom Land getragene Integrations- und Sprachkurse sollen bedarfsorientiert fortgeführt und weiterentwickelt werden.

Digitalisierung der Weiterbildungseinrichtungen

Im Koalitionsvertrag heißt es, die Corona-Pandemie habe auch in der Weiterbildung einen Digitalisierungsschub bewirkt und zugleich die Chance aufgezeigt, mit neuen Angeboten andere Zielgruppen zu erreichen. Daher soll die Digitalisierung der Weiterbildungseinrichtungen voran gebracht werden und auch die erforderliche Qualifizierung des Weiterbildungspersonals erfolgen. Hier wird man sehen, ob neben der Qualifizierung auch die oftmals prekären Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen Beachtung finden.

Die GEW fordert von der zukünftigen Landesregierung, dass Lernen und Arbeiten in der Erwachsenen- und Weiterbildung gesellschaftlich verantwortungsvoller geregelt wird. Dazu gehören tarifgebundene Arbeitsplätze. Die GEW macht sich dafür stark, dass Weiterbildungsträger, sei es im Rahmen der Regelförderung oder im Rahmen von Projekten, nur noch Landesmittel erhalten, wenn wenigstens der Mindestlohn in der Weiterbildung bezahlt wird und wenn die geförderten Weiterbildungsträger für mindestens 30 Prozent der Unterrichtseinheiten Dozent*innen in Festanstellung beschäftigen.

Kontakt
Magdalena Wille
Referentin für Berufliche Bildung und Weiterbildung
Telefon:  0711 21030-21
Mobil:  0160 90565239