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Fortbildungen zu LSBTTIQ+

Mehr Wissen und mehr Sensibilität entwickeln

Die Fortbildungs- und Beratungsangebote zu LSBTTIQ+ wurden in den letzten drei Jahren ausgebaut und weiterentwickelt. Diesen Prozess hat auch die GEW mit angestoßen und begleitet.

Fortbildungen zu LSBTTIQ+
Foto: Depositphotos.com/belchonock

Seit der Einführung der Leitperspektive Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) im Jahr 2016 hat sich bei den Fortbildungs- und Beratungsangeboten zu LSBTTIQ+ sehr viel getan.

Die Bedeutung von Fortbildungen zu LSBTTIQ+-Themen darf nicht unterschätzt werden. Auch wenn sich gesellschaftlich viel getan hat, sehen sich schwule, lesbische, bisexuelle, inter* und trans* Personen mit diversen Problemen konfrontiert, auch und gerade an Schulen. Viele Schüler*innen und Beschäftigte outen sich nicht, aus Sorge vor möglichen negativen Reaktionen. Wissen über LSBTTIQ+-Themen, Sensibilisierungsübungen, Best-Practice-Beispiele aus Schulen, sowie unterrichtspraktische Hinweise und Material können helfen, eine Atmosphäre zu schaffen, in welcher sich queere Menschen an Schulen sicher fühlen und ihre Persönlichkeit frei entfalten können.

Lehrer*innenfortbildungen

Als das ZSL (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung) 2019 gegründet wurde, gab es nur wenige Fortbildungen zum Thema LSBTTIQ+. Mittlerweile werden verschiedene Fortbildungen für Lehrer*innen und Beschäftigte an Schulen aller Schularten auf Landes- und regionaler Ebene angeboten. Die Angebote unterscheiden sich hinsichtlich der Inhalte, der Durchführungsart und der Dauer. So werden Veranstaltungen online und in Präsenz, halbtägig und ganztägig in ganz Baden-Württemberg angeboten. Zusätzlich bietet das ZSL Abrufveranstaltungen an, durch die Schulen die Möglichkeit haben, pädagogische Tage zu LSBTTIQ+-Themen durchzuführen.

Alle Fortbildungen haben das Ziel, Wissen über queere Menschen und queere Lebensentwürfen zu vermitteln. Außerdem sollen die Teilnehmenden mehr darüber erfahren, wie eine diversitätssensible und diskriminierungskritische Schulentwicklung angestoßen werden kann, damit alle Kinder und Jugendlichen ohne Angst ihre Persönlichkeit entwickeln und lernen können.

Beratungsangebote

Neben den Fortbildungen können sich Lehrkräfte zu LSBTTIQ+Themen auch beraten lassen.

Die ZSL-Regionalstelle Stuttgart bietet hierzu eine Online-Sprechstunde an, außerdem kann man sich jederzeit an die Fachreferent*innen des ZSL oder auch an die Fortbildner*innen der jeweiligen Regionalstelle wenden.

Weitere Entwicklungen

Ein weiterer Meilenstein war der Fachtag „Vielfalt in der Schule“ mit dem thematischen Schwerpunkt BTV – LSBTTIQ+ Mitte November 2023 im Literaturhaus in Stuttgart. Neben wissenschaftlichen Vorträgen gab es eine Podiumsdiskussion und Workshops zu verschiedenen Aspekten von LSBTTIQ+ und Schule.

Mitte März 2024 fand der zweite Runde Tisch „Schule queer gedacht“ im Kultusministerium statt. Staatssekretärin Sandra Boser hatte zum zweiten Mal viele unterschiedliche Akteur*innen eingeladen, um mit diesen über die Weiterentwicklung der wichtigen Themen zu sprechen. So wurde unter anderem von der erweiterten Meldepflicht an Schulen berichtet. Ab sofort sind auch diskriminierende Äußerungen und Handlungen zu melden, die sich auf geschlechtliche Identität oder die sexuelle Orientierung beziehen. Außerdem ist geplant, FAQs zu LSBTTIQ+ auf der Internetseite des Kultusministeriums bereitzustellen.

Was noch fehlt

Um alle Lehrer*innen und Beschäftigte an Schulen zu erreichen, müssten die Fortbildungs- und Beratungsangebote noch weiter ausgebaut werden.

Ebenso sollten die Inhalte auch fester Bestandteil der ersten (Hochschule) und zweiten Phase (Seminar) der Lehrer*innenausbildung sein.

Kontakt
Manuela Reichle
Referentin für Hochschule und Forschung; für Frauen-, Geschlechter- und Gleichstellungspolitik; gewerkschaftliche Bildung
Telefon:  0711 21030-24