Für die grün-rote Landesregierung gab es zwei wichtige Gründe, die Bildungspläne aus dem Jahr 2004 zu überarbeiten: Die Stärkung der Bildungsgerechtigkeit in Baden-Württemberg durch mehr Klarheit in den Anforderungen und den Abbau von Bildungshürden. Außerdem soll der Bildungsplan die Grundlage für eine systematische individuelle Förderung und den Umgang mit Heterogenität schaffen.
Für die GEW sind vor allem folgende Punkte zentral: Es gibt jetzt einen gemeinsamen Bildungsplan für die Sekundarstufe I, der auch mit dem gymnasialen Bildungsplan abgestimmt ist. Er weist außerdem eine synchrone Fächerstruktur für alle Bildungsgänge auf: Die unterschiedlichen Fächerverbünde der bisherigen Bildungspläne für die Haupt- und Werkrealschule, Realschule und Gymnasien wurden abgeschafft. Dadurch sind die Voraussetzungen für die Durchlässigkeit der Bildungsgänge geschaffen.
Allgemeine Leitperspektiven wurden verankert. Das sind: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt, Prävention und Gesundheitsförderung, themenspezifische Leitperspektiven sind die Berufliche Orientierung sowie die Medienbildung und die Verbraucherbildung.
Die Einführung der neuen Bildungspläne ist besser angelegt als 2004. Damit die praktische Umsetzung gelingt, fordert die GEW weitere Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte.