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Eltern müssen sich auf Unterrichtsausfall einstellen

Im nächsten Schuljahr werden viele neue Lehrkräfte eingestellt. Aber zahlreiche Lehrerstellen bleiben unbesetzt. Es gibt nicht genügend Bewerber/innen. Die GEW fordert deshalb einen Aufbaustudiengang.

„Die Zahl von 6.600 neuen Lehrkräften, die in den Klassenzimmern starten, ist eine gute Nachricht für die Bewerberinnen und Bewerber und die Schulen. Unser Einsatz gegen die Sparpolitik und für eine ausreichende Grundausstattung der Schulen hat sich gelohnt“, sagt Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW. Der Großteil der neuen Stellen sind Ersatzeinstellungen für Lehrkräfte, die in den Ruhestand gegangen sind. Viele dieser Stellen konnten zum Schuljahresbeginn jedoch gar nicht besetzt werden.

Besonders Sonderpädagog/innen gibt es zu wenige. „Der Mangel bei den Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen ist hausgemacht, denn Inklusion ist nicht plötzlich vom Himmel gefallen. Dort gibt es schon länger einen Lehrermangel“, erklärt Doro Moritz. Die GEW schlägt deshalb vor, schnell einen Aufbaustudiengang für Sonderpädagogik einzurichten, der für Lehrkräfte der Grund- und Hauptschulen attraktiv ist.

Die GEW rechnet damit, dass es im neuen Schuljahr nicht genügend Vertretungslehrkräfte geben wird und sich die Eltern auf mehr Unterrichtsausfall einstellen müssen. „Wir brauchen mehr feste Stellen für die Lehrerreserve. Befristete Verträge können wir uns nicht mehr leisten, um die Unterrichtsversorgung zu sichern“, stellt Doro Moritz klar.

Die GEW-Chefin begrüßt, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) Stellenstreichungen ablehnt. „Grün-Schwarz sollte nicht die Fehler von Grün-Rot vor vier Jahren wiederholen und rechtzeitig in Bildung investieren, um die Qualität in allen Schularten zu verbessern“, sagte Moritz.

Real- und Grundschulen stehen ab dem neuem Schuljahr zusätzliche Stellen zur Verfügung. „Das ist richtig und wichtig“, kommentiert Doro Moritz, „die Grundschulen bleiben aber trotzdem die einzige Schulart ohne sogenannte Poolstunden. Gerade angesichts der vielen geflüchteten Kinder, der Inklusion und dem Ausbau der Ganztagsschulen muss für diese Schulart mehr getan werden“.

Die GEW kritisiert, dass im Ausblick der Ministerin für das neue Schuljahr die Inklusion, die notwendige Stärkung der Gemeinschaftsschulen und der Ausbau von Unterstützungssystemen für alle Schularten fehlen. „Für mehr Qualität brauchen die Schulen zum Beispiel Beratung und mehr Zeit für Teamentwicklung“, sagt Moritz.