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Flüchtlinge willkommen heißen

Die GEW setzt sich dafür ein, dass Flüchtlinge in Baden-Württemberg eine gute Bildung erhalten. Kitas, Schulen und Hochschulen nehmen Flüchtlinge auf und heißen sie willkommen. Kolleg/innen vor Ort brauchen dafür Unterstützung.

Seit Januar 2015 sind ca. 22.000 Flüchtlinge nach Baden-Württemberg gekommen (Stand bis Juli), davon sind etwa ein Drittel Kinder und Jugendliche. Die GEW setzt sich dafür ein, dass Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich der Besuch von Kitas und Schulen ermöglicht wird und das Recht auf Schulbesuch bis zum Alter von 25 Jahren ausgedehnt wird. Auch eine Berufsausbildung und ein Studium sollte jungen Flüchtlingen ermöglicht werden.

An Schulen
Eine Schulpflicht besteht für Flüchtlinge momentan erst sechs Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland. Deshalb schlägt die GEW vor, das Schulgesetz zu ändern. Flüchtlingskinder kommen an den Schulen zunächst in sogenannte Vorbereitungsklassen an allgemeinbildenden Schulen und ins  Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf ohne Deutschkenntnisse (VBAO) an Beruflichen Schulen, in denen hauptsächlich die deutsche Sprache vermittelt wird, bevor sie in die regulären Klassen integriert werden. Für das Schuljahr 2015/16 sind 1.500 Vorbereitungsklassen und 300 VBAO-Klassen in Baden-Württemberg geplant. (Quelle: Bildungsbericht Baden-Württemberg 2015)
Die Landesregierung hat für das Schuljahr 2014/15 200 zusätzliche Lehrerstellen für Flüchtlingskinder zur Verfügung gestellt. Das begrüßt die GEW. Die 200 Stellen werden aber nicht ausreichen. Zusätzlich müssen Lehrer/innen fortgebildet werden. Lehrkräfte mit der Spezialisierung Deutsch als Fremdsprache (DaZ) fehlen. Deshalb macht sich die GEW dafür stark, hier die Aus- und Fortbildung auszubauen.

An Kitas
Auch in Kitas wird die Sprachförderung eine große Rolle spielen. Die GEW begrüßt deshalb, dass bei der Weiterentwicklung der SPATZ-Richtlinien Flüchtlingskinder berücksichtigt wurden. Es werden zusätzliche Mittel bereitgestellt, um Flüchtlingskinder beim Spracherwerb zu unterstützen. Dass dies in selektiven Fördergruppen stattfinden soll, lehnt die GEW allerdings ab. Die Begegnung mit anderen Kindern in der Kindertageseinrichtung ist gewinnbringend und wertvoll. Sie unterstützt die Bewältigung ihrer traumatischen Erlebnisse.

An Hochschulen
Durch die Novellierung des Landeshochschulgesetzes können Flüchtlinge, die noch im Asylverfahren sind oder eine Duldung haben, ein Studium aufnehmen. Doch so einfach ist die Immatrikulation nicht, da einige Zugangsvoraussetzungen selbst für die oft sehr gut gebildeten Flüchtlinge und Asylsuchenden fast unüberwindbar sind. Häufig halten auch finanzielle Hürden junge Flüchtlinge davon ab ein Studium aufzunehmen. Deshalb fordert die GEW ein Stipendien-Programm extra für Flüchtlinge.

Berufliche Bildung
Die GEW macht sich ebenfalls dafür stark, dass junge Flüchtlinge für die Dauer ihrer Berufsausbildung einen gesicherten Aufenthaltsstatus erhalten, damit sie diese auch abschließen können.