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Coronavirus

GEW freut sich über gute und kreative Lösungen im Bildungsbereich

Landesvorsitzende Doro Moritz lobt den engagierten Einsatz der Beschäftigten in allen Bildungsbereichen. Die GEW freut sich über positive Beispiele funktionierender Unterstützung und Kooperation. Schreiben Sie uns!

Wir freuen uns über positive Beispiele funktionierender Unterstützung und Kooperation!

Liebe Kolleg*innen,

es ist alles anders als sonst. Mich beeindruckt der engagierte Einsatz der Lehrkräfte, Schulleitungen, Erzieher*innen, (sozial)pädagogische Kräfte in allen Bildungseinrichtungen und Hochschulen. Danke dafür!

An ganz vielen Stellen werden in diesen Tagen gute und kreative Lösungen gefunden. Wir freuen uns über positive Beispiele funktionierender Unterstützung und Kooperation, auch in der Notfallbetreuung, Reaktionen von Eltern, Schüler*innen, Lehrkräften, Schulleitungen, Schul- und Kita-Trägern, Formen des (digitalen) Lernens.

Schreiben Sie uns in der Kommentarspalte unterhalb dieses Textes! Bleiben Sie gesund!

Herzlichen Dank!

Doro Moritz

Kontakt
Monika Stein
Landesvorsitzende
Telefon:  0711 21030-10
Kommentare
Name: Marianne Röbbelen
Corona - Haltung der GEW
"Richtig hingegen sind aus Sicht der GEW die Entscheidungen, die Kitas weiterhin geschlossen zu lassen und Schüler*innen, die in diesem Schuljahr Abschlüsse machen, zur Prüfungsvorbereitung in die Schule zu holen." Mein Mann und ich sind beide Lehrer in Abschlussklassen - wer genau beaufsichtigt unseren vierjährigen Sohn, der seit sechs Wochen sozial isoliert zuhause sitzt? Die GEW? Frau Eisenmann? Der liebe Gott? Hier fehlt es an Ideen und Druck auf die Politik ...
21.04.2020 - 17:48
Name: Elena Reiter
Wiedereröffnung der Kitas
Ich finde, es ist überhaupt nicht klar, für wen und warum wir die Kitas wieder öffnen Wiedereröffnung haben wollen - zur Entlastung der Wirtschaft, zu Entlastung der Eltern oder/und für die Bildung der Kinder? Es sollte alles in Einklang gehalten werden, aber die Auflagen, die die Kita bei der Wiedereröffnung umsetzen müssen, scheinen nur eins zu verfolgen: Wiederstarten und den Kindern (und den Fachkräften) die folgen davon richten zu lassen. Lassen wir zur Seite die Ansprüche an die pädagogischen Qualität - bei der Raum- und Personalsituation sind geraden nicht zu halten. Lassen wir zur Seite die Debatte über die Partizipation der Kinder, die einfach auf der Strecke bleibt. Es bleibt, dass unser Bereich seit Jahren an Personalmangel leidet. Und bei der Wiederaufnahme der Betreuung nur ein Teil der bestehenden Fachkräfte in Dienst sein darf - die anderen gehören zur Risikogruppe. Die Abstand-Regeln bei Essen und Schlafen erfordern dagegen, dass wir mehr pädagogischen Personal (d.h.: auch Personal, das die Aufsichtspflicht auch übernehmen darf) brauchen. Und dass man über große Räume verfügt, denn 1,5 m. zwischen den Matten von 64 Kindern ergibt gaaanz viel ... Alles können wir umorganisieren und neu denken, müssen wir ja. Ich denke aber an die viele Momente, wenn Kinder eine Unterstützung aus der Nähe brauchen. Schuhe anziehen. Matschhose zumachen. Die Jacke klemmt. Einkremen. Usw. Ich denke an die Verabschiedung von den Eltern - wenn wir körperlich nicht näher treten dürfen, und die Eltern, die Kita schnell verlassen müssen werden ... und das in einem total umgestalteten Umgebung ... Ich denke an die Kinder mit besonderen Bedürfnissen, die durch das Anfassen reden ... Ich denke an die Nähe, die die Kinder unter sich suchen, denn acht Stunden ohne Körperkontakt ist für Kinder viel. Bedeutet das, dass die KiTas nicht aufmachen können? Nein, wir müssen es, sogar schnell, denn die Kinder brauchen uns vielleicht wie noch nie. Aber eins muss klar sein: Bei uns wird keine Eindämmung der Pandemie möglich sein. Es kann stimmen, dass Kinder die Krankheit nicht zeigen, es ist aber bewiesen, dass sie sie übertragen können. Ich werde die Maske tragen und sie vor meiner Viren schützen, aber sie, ohne Masken, werden mich anstecken können. Es ist mit diesem Bewusstsein, dass wir in die neue Fase einsteigen müssen. Die Kita ist ein Ort, an dem das Personal ein besonderes Risiko trägt, an dem dieses Risiko zum Wohl der Kinder nicht zu null reduziert werden kann. Alle andere, aber wirklich ALLE, die, wie ich, wollen, dass das normale Leben wieder möglich ist, müssen die Verantwortung gegenüber den Kindern (allen Kindern) wahrnehmen und sich einschränken. Wenn sie kein Virus in die Kita bringen, bleiben wir alle länger gesund und glücklich. Für mich sind dabei vier Punkte wichtig: 1. Zugang zu sicheren Tests für das Risikopersonal (Es kann einen schelleren und sicheren Wiedereinstieg in die Kita ermöglichen) und im allgemeinen allen Erzieherinnen mit Vorrang; 2. Möglichkeit Studierende aus den kindheitspädagogischen Studiengängen einzustellen (an Kooperationen mit Hochschulen denken); 3. Lockerung der Aufsicht-Regeln, mindestens soweit, dass auch Praktikanten oder vielleicht Studierenden bei uns tatkräftig mitarbeiten können; 4. Klare Festlegung der Rechte der Kinder in der Kita, um die "Macht" von uns Erzieherinnen ihnen gegenüber einzuschränken und dabei die Rolle der pädagogischen Gedanke hervorzuheben. Die Frage einer entsprechenden "Entschädigung" des Kita-Personals kann gerne auch zu Diskussion kommen - vor allem in einer Zeit, in der der (sicher richtige) Schütz der eigenen Freiheiten sich oft ohne Rücksicht auf Abstandregeln und ohne Mund- und Nasenschütz zeigt. Das tut den Eltern und uns nicht gut.
12.05.2020 - 18:57
Name: Kröner
Kinderbetreuung ist Arbeit!
Viele Kollegien sind ausgedünnt, weil Lehrkäfte Vorerkrankungen haben oder älter als 60 Jahre alt sind. Und so müssen die verbleibenden Kollegen alles stemmen. Erst mal Ok, das ist gelebte Solidarität. Nur: unter den verbleibenden Kollege*innen sind nicht wenige Eltern, und wie das so ist, eben auch mit sehr kleinen Kindern, die, wie wir alle hoffentlich nicht vergessen haben, besonders betreuungsintensiv sind. Für diese Lehrkräfte sieht der Tag dann so aus: Einsatz in der Notbetreuung oder in der eigenen Klasse, die wieder an der Schule ist, dann nach Hause, den Partner bei der Kinderbetreuung ablösen, also weiterarbeiten, abends dann gegebenenfalls Unterricht vorbereiten bzw. Programm für die Notbetreuung. Wann erholen sich diese Lehrkräfte? Am Wochenende? In den Ferien? Eher nicht, da betreuen sie wieder die eigenen Kinder. Und ausserdem hört man schon Gerüchte, dass die kostenfreie Notbetreung auch in den Pfingstferien weiterbestehen soll. Aha. Und die sollen dann wieder Lehrer (unentgeltlich?) stemmen ? Warum das denn? Mussten alle Eltern sich nicht vorher um die Kinderbetreuung in den Ferien kümmern und dafür Urlaub verbrauchen? Und jetzt dürfen die Eltern in (den meist unterbezahlten ) systemrelevanten Berufen ihren Urlaub aufsparen für die Sommerferien und eine kostenfreie Notbetreuung in den Pfingstferien in Anspruch nehmen? Für mich sieht das nach politischem Kalkül aus - man wirft diesen Berufsgruppen einen kleinen Knochen hin, anstatt sie besser zu bezahlen. Und wer soll diese Ferienbetreuung stemmen? Bezahlte Erzieher? Eben nicht. Sondern: Lehrkräfte, die dies freiwillig und ohne Ausgleich machen. So, dass es die Politik nichts kostet. (Siehe dazu die Ankündigung der Stadt Rottweil - ich war sehr überrascht: wie können die Verantwortlichen das Versprechen? https://www.rottweil.de/de/Stadt-Buerger/Familie-Bildung/Schulen-und-Betreuung/Schuelerbetreuung/Ferienbetreuung-Ostern-und-Pfingsten)) Ich hoffe, diese Idee unterstützt die GEW nicht. Ich als Lehrer mit betreuungsintensiven Kindern bin jedenfalls urlaubsreif. (und mein Partner, der ebenfalls arbeitet und wechselweise die Kinder betreut ebenso.) In den Osterferien habe ich noch freiwillig Dienst geleistet, dass kann und will ich jetzt nicht mehr. Und ich hoffe, es finden viele Lehrkräfte den Mut zu sagen: Nein danke. Ich bin auch ferienreif. Solidarität und Selbstausbeutung sind klar zu unterscheiden. Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen müssen, haben jetzt viel mehr Arbeit als sonst zu leisten und das wird zu wenig gewürdigt. Es ist noch immer so: reproduktive Arbeit ist nicht markiert und zählt rechtlich nicht als "Arbeitszeit". Die GEW formuliert da unterwürfig "dass die Belastungen von Lehrern mit Kindern, die familiäre Situation zu berücksichtigen" sind, das bleibt aber beim frommen Wunsch: echten Schutz, Rechtssicherheit gibt es nicht, - ich kenne es nur so, dass die Lehrer, die eigene Kinder betreuen müssen, genauso herangezogen werden wie Lehrkräfte ohne Fürsorgepflichten. Zudem wird erwartet, dass man immer die private Kinderbetreuung sicherstellen kann. (Ist auch kein Problem - mein Partner ist nämlich ein Idiot ohne eigene Rechte, der immer willens ist, mich in den häuslichen Pflichten zu vertreten, sein Homeoffice macht er nämlich nachts von 22 Uhr bis 7 Uhr morgens) Nun. Ich bin gespannt, was alles auf uns zukommen wird. Die Zeit ist reif, Personen, die neben der Erwerbsarbeit noch reproduktive Arbeit an fürsorgebedürftigen Personen leisten, zu würdigen und zu schützen.
14.05.2020 - 13:59
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