Zum Inhalt springen

Gewerkschaftstag vom 9. - 11. Juni 2021

Der alle vier Jahre stattfindende bundesweite Gewerkschaftstag der GEW fand in diesem Jahr pandemiebedingt leider nur online statt. 432 Delegierte wählten die GEW-Spitze und berieten Anträge. Mit 57 Delegierten stellte der mitgliederstärkste Landesverband Baden-Württemberg die größte Delegation. Unter den 57 Delegierten aus Baden-Württemberg waren auch die beiden Kreisvorsitzenden der GEW Mannheim, Ricarda Kaiser und Conny Schmitt.

Redner*innen waren unter anderem DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann, Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD), Annalena Baerbock (Grüne), Christian Lindner (FDP) sowie Susanne Hennig und Janine Wissler (Die Linke). Unter dem Motto „Bildung. Weiter denken!“ macht sich die GEW für mehr Geld im Bildungsbereich stark.

Die GEW ist die größte Interessensvertretung der im Bildungsbereich Beschäftigten. Sie hat zurzeit rund 280.000 Mitglieder. In Baden-Württemberg sind gut 50.000 Personen Mitglied in der größten bildungspolitischen Interessenvertretung.

Der wichtigste Tagesordnungspunkt war die Wahl der neuen Bundesvorsitzenden, welche die Nachfolge von Marlis Tepe antreten sollte, die nach 8 Jahren aus Altersgründen nicht mehr zu Wahl stand. Mit überwältigendem Ergebnis (90,6%) wurde Maike Finnern aus Nordrhein-Westfalen zur neuen Bundesvorsitzenden der viertgrößten DGB-Gewerkschaft gewählt.

Die 52 Jahre alte Maike Finnern war bisher Chefin der NRW-GEW und steht für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. „Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen muss das Leitmotiv der Bildungs- und Jugendpolitik sein. Bildungserfolg darf nicht vom soziokulturellen und ökonomischen Hintergrund des Elternhauses und Umfeldes abhängen. Wir brauchen Strukturen im Bildungssystem, die gleiche Chancen schaffen, statt Ungleichheiten zu verstärken“, sagte Finnern. „Die GEW denkt Bildung weiter, die GEW hat die Aufgabe, die Politik zu verpflichten, Bildung weiterzudenken – über die Corona-Krise hinaus. Es darf aber nicht beim Denken bleiben, die Politik muss handeln. Das hat die Pandemie allen Menschen überdeutlich gezeigt“, betonte Finnern. Sie unterstrich, dass sie Respekt vor der Arbeit der Lehrenden in allen Bildungseinrichtungen erwarte. Die Regierungen müssten sich ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten bewusst sein. „Für mich ist klar: Wir wollen gute Arbeit und gute Arbeitsbedingungen in der Bildung!“, sagte die neue Vorsitzende. Bildung sei keine Ware. Sie sei Voraussetzung für ein gutes Leben unabhängig vom Geldbeutel und der Herkunft der Menschen sowie für echte Teilhabe in unserer demokratischen Gesellschaft.

Zur Person: Maike Finnern, 52 Jahre, war als Lehrerin für Deutsch und Mathematik zuletzt Zweite Konrektorin der Realschule in Enger/Kreis Herford und viele Jahre als Personalrätin im Bezirk Detmold sowie im Hauptpersonalrat beim Schulministerium in Nordrhein-Westfalen (NRW) tätig. Von 2011 bis 2019 war sie stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW und seit Mai 2019 Landesvorsitzende. Seit 2013 ist sie Mitglied im Hauptvorstand der GEW, dem höchsten beschlussfassenden Gremium der Bildungsgewerkschaft zwischen den Gewerkschaftstagen. In den Jahren 2014 bis 2018 war sie gleichzeitig Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bezirk NRW.

Wer mehr Infos zum GT2021 haben möchte: https://www.gew.de/gewtag21/