Zum Inhalt springen

LDV-Beschlüsse zur Realschule

In zwei Beschlüssen hat sich die Landesdelegiertenkonferenz der GEW 2016 zur Realschule positioniert: Zur Weiterentwicklung der Realschule und zu den Niveaustufen des Bildungsplans 2016.

C04- Transformation des Schulwesens

[…] Die Realschule hat sich in den letzten Jahren zu einer sehr heterogenen Sekundarschule entwickelt. Wenn sie an dieser Heterogenität nicht scheitern soll, muss sie alle Anstrengungen unternehmen, sich zu einer binnendifferenzierenden Schule zu entwickeln, die in der Lage ist, einerseits Schüler/innen zu einem dem bisherigen Hauptschulabschluss entsprechenden Schulabschluss zu führen und andererseits neben berufsbildenden Bildungsgängen wie bisher auch solche zum Abitur anzubahnen.

Gleichgültig wie sich die Realschule mittel- oder langfristig weiterentwickelt, sie muss aktuell zwingend in der Orientierungsstufe ein die Heterogenität auffangendes Konzept gemeinsamen Lernens entwickeln, das die Individualisierung und die Differenzierung im Klassenverband verarbeitet. Dazu braucht sie über den bisher zugestandenen Umfang an Ressourcen hinaus zusätzliche Ressourcen für die Förderung wie für die Schulentwicklung und – zumindest für diese Phase – die Option auf einen ganztägigen Schulbetrieb. Ein solches Konzept ist dem der Gemeinschaftsschule nicht unähnlich und eröffnet die Chance eines Lern- und Entwicklungsprozesses hin zu einer Gemeinschaftsschule.

Wenn die Entwicklung der Realschule hin zur Gemeinschaftsschule nicht von außen erzwungen werden soll – es spricht wenig für aussichtsreiche Schulentwicklungsprozesse unter Zwang –, dann sollte die an die Orientierungsstufe anschließende Differenzierung im Blick auf innere und temporär äußere Formen aus erfahrungsgestützten und selbstgesteuerten Entwicklungsprozessen hervorgehen. Formen der überwiegend inneren Differenzierung sollten mit einem Mehr an Ressourcen unterstützt werden. Zur Vorbereitung auf den nach dem neuen Bildungsplan vorgesehenen mittleren Schulabschluss sollte die Einrichtung von Kursen in den Klassenstufen 9 und 10 vorgesehen werden. […]

 

C 09: Ablehnung der einheitlichen Einteilung in Niveaustufen im neuen Realschulkonzept

Im neuen Realschulkonzept ist festgelegt, dass die Schüler/innen ab Klasse 7 für alle Fächer entweder in das G- oder in das M-Niveau eingestuft werden sollen. Die GEW setzt sich dafür ein, dass die Schüler/innen in den Kernfächern (Deutsch, Mathe, Englisch) auf jeweils unterschiedlichen Niveaus unterrichtet werden können. Dabei verbleiben sie in allen Stunden des jeweiligen Faches in der jeweiligen Niveaustufe.

Eine Niveaueinteilung in den Nicht-Kernfächern findet nicht statt. Alle Schüler/innen werden dort gemeinsam unterrichtet.