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Nahtloser Übergang vom Studium in Vorbereitungsdienst ermöglicht

Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes 2020 tritt eine neue Regelung in Kraft. Studierende, die noch nicht alle Prüfungen beigelegt haben, können schon mit dem Vorbereitungsdienst beginnen. Damit will das Kultusministerium (KM) die Ausbildung beschleunigen.

Obwohl die Prüfungen noch nicht beendet sind, können die Studierenden den Vorbereitungsdienst am 1. Februar bzw. im Januar beginnen. Sie sind allerdings noch keine Beamt*innen auf Widerruf. Sie bleiben bis zum Ende des Wintersemesters Studierende, am Seminar und an der Schule sind sie „Gasthörer*innen“ in einem öffentlich­rechtlichen Ausbildungsverhältnis. Damit haben sie die­selben Rechte und Pflichten wie die normalen Anwärter*innen. Sie nehmen an allen Veranstaltungen am Seminar teil und beginnen auch die Ausbildung an der Schule. Statt der normalen Anwärterbezüge bekommen sie eine „Unterrichtsbeihilfe“ in gleicher Höhe. Für die Prüfungen an der Hochschule werden sie am Seminar oder in der Schule freigestellt. Die Studierenden müssen dem Regierungspräsidium bis spätestens 31. März einen Nachweis über die Leistungen im Masterstudium vorlegen. Sobald  die Bescheinigung vorliegt, werden sie zu Beamt*innen auf Widerruf ernannt. Wer diese Bescheinigung nicht vorlegt, muss den Vorbereitungsdienst beenden. Er oder sie kann den Vorbereitungsdienst aber regulär wieder beginnen, wenn das Studium erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Ganze ist für die Studierenden freiwillig. Sie können das Studium auch ganz normal beenden und den Vorbereitungsdienst nach der üblichen Wartezeit beginnen.

Den Studierenden im Lehramt Grundschule werden für ein Jahr im Vorbereitungsdienst pauschal 60 ECTS­Punkte auf ihr zweisemestriges Masterstudium angerechnet. Sie haben damit nach dem Vorbereitungsdienst einen vollwertigen Masterabschluss erworben. Die GEW hat keine Bedenken gegen die neue freiwillige Regelung. Es haben sich bereits überraschend viele Studierende für den Vorbereitungsdienst als Gasthörer*innen beworben. In Grundschulen haben am 3. Februar 2020 rund 1.000 Lehramtsanwärter* innen mit dem Vorbereitungsdienst begonnen.Die Lehramtsstudiengänge wurden 2015 auf die gestufte Studienstruktur mit Bachelor/Master umgestellt. Die bisherigen Staatsexamensstudiengänge laufen aus. 2020 gibt es schon einige Studierende, die nicht mehr mit dem Staatsexamen, sondern mit einem Masterabschluss den Vorbereitungsdienst beginnen. Insgesamt werden 2020 rund 5.000 neue Lehramtsanwärter*innen im Vorbereitungsdienst an den Seminaren erwartet.