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Kindertagesstätten

Reduzierter Regelbetrieb muss warten!

Ab Mitte Mai sollen 50 Prozent der Kinder zurück in die Kita und in die Ganztagesbetreuung. Grundsätzlich wünschen sich das auch die Fachkräfte in den Einrichtungen. Doch ungeplant, widersprüchlich und erneut mit zu wenig Zeit geht das nicht!

Die Ankündigungen der Kultusministerin ab Mitte Mai in die Phase des reduzierten Regelbetriebs überzugehen, schaffen Erwartungen bei Eltern, die so und schon gar nicht in der Kürze der Zeit zu erfüllen sind. Ohne klare Aussagen aus der landeweiten Studie “Corona unter Kleinkindern“, sowie den Erkenntnissen aus dem ersten Erweiterungsschritt, ohne ausreichende Schutzmaßnahmen, die dem Gesundheitsschutzes Rechnung tragen, wird das seit Jahrzehnten unterfinanzierte Kitasystem vor unlösbare Aufgaben gestellt.

Noch sind Einrichtungen mit der Umsetzung des letzten Schrittes der Umsetzung der erweiterten Notbetreuung beschäftigt, denn es gab und gibt vieles zu klären und zu regeln. Schon wird der nächste Schritt bekannt gegeben. Ministerpräsident Kretschmann sagt in seiner Stellungnahme nach der Besprechung auf Bundesebene am 6. Mai: „Bei uns in Baden-Württemberg haben wir die Notbetreuung ja schon seit dem 27.04 deutlich ausgeweitet. Über eine weitergehende Öffnung bei der Kinderbetreuung werden wir entscheiden, sobald Mitte Mai die Ergebnisse unserer Studie vorliegen“. Am selben Tag verkündet die Kultusministerin: „Unser Plan sieht vor, ab dem 18. Mai die Betreuung in Richtung eines reduzierten Regelbetriebes schrittweise auf 50 Prozent der Kinder auszuweiten.“ Diese sich widersprüchlichen Aussagen tragen nicht zur Klarheit und Sicherheit bei Trägern und Beschäftigten bei. Sinnvoll wäre, das Ergebnis der Studie abzuwarten. Mit diesen und den Erkenntnissen aus der erweiterten Notbetreuung, dann ein planvolles Vorgehen unter der Beteilung von Wissenschaft, Trägern und Gewerkschaften zu entwickeln. Jetzt sollen wir einen Schritt planen, der dann vielleicht doch nicht umgesetzt werden kann. Was ist, wenn sich nun ergibt, Kinder übertragen das Virus, können selbst erkranken? Und was, wenn die Ansteckungszahlen wieder ansteigen? Dann schicken wir die Kinder wieder nach Hause? So wollen wir Fachkräfte nicht mit Kindern umgehen.

Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Einrichtungen macht die Forderung nach detaillierten einheitlichen Strukturen schwierig, Trotzdem braucht es  einen klaren Umsetzungsrahmen unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften. Bei allen Schritten muss die Gesundheit der Beschäftigten im Mittelpunkt stehen und selbstverständlich auch für die Kindern gelten.

Deshalb fordert die GEW für die Arbeit mit jungen Kindern:

  1. Zusätzliche Reinigung, auch während des Kitaalltages durch Reinigungskräfte
  2. Verbindliche Regelungen bei Erkrankung von Kindern in der Kita/ Quarantänezeiten bei allgemeinen Infekten bevor das Kind wieder zurückkommen. Diese gelten auch bei Erkrankungen zu Hause und Erkrankung eines Familienmitgliedes. Keine Toleranz für Husten Schnupfen und andere leichte Erkrankungen. Hier müssen sich Träger sehr klar positionieren.
  3. Regelungen für die Kleidung der Beschäftigten in der Betreuung. Stellen Arbeitgeber Ersatzkleidung oder erhalten Beschäftigte eine Pauschale und Zeit für die verstärkte Reinigung der täglichen Kleidung?
  4. Kitaleitungen erhalten ab sofort wegen der gestiegen Arbeitsbelastung während der Pandemie zu 25 %  pro Gruppe Leitungszeit.  Übersteigt dies 100 % der Arbeitszeit ist eine stellv. Leitung zu bestellen und erhält diese Zeitanteile.
  5. Wenn notwendig: Kontaktloses Fiebermessen beim Bringen ermöglichen

Die Bereitstellung von Desinfektionsmittel, -tüchern, Handschuhen und Masken setzen wir als selbstverständlich voraus.