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Schulleitung: Bessere Arbeitsbedingungen durch mehr Eigenständigkeit?

Die Landesregierung will die Bedingungen für die Arbeit der Schulleitungen verbessern und attraktiver gestalten. Konkrete Aussagen dazu sucht man im Koalitionsvertrag vergebens.

Die grün-schwarze Landesregierung hat ihre Arbeit aufgenommen und den Koalitionsvertrag beschlossen. Die im Wahlkampf von der Opposition massiv kritisierten Reformen im Schulbereich werden fortgeführt. Das bietet die Chance zur Konsolidierung der Reformen und Befriedung der polarisierten Auseinandersetzungen.

Ein wichtiges Signal für alle Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern und Schulträger und natürlich für die Schüler/innen! Aus dem Blickwinkel von Schulleitungen ist im Koalitionsvertrag insbesondere die künftige Rolle und Ausstattung von Führungskräften und der Schule insgesamt relevant. Die Landesregierung will die Bedingungen für die Arbeit der Schulleitungen verbessern und attraktiver gestalten. Konkrete Aussagen dazu suche ich vergebens. Es ist lediglich von größerer Eigenständigkeit der Schulen bei der pädagogischen Profilbildung und bei der Personalauswahl die Rede, auch bei der Verwendung ihrer Budgets und der Kooperationen.

Eine Entlastung von Verwaltungsaufgaben soll in Zusammenarbeit mit den Kommunen erreicht werden. Bei den Beruflichen Schulen wird die „Weiterentwicklung eines Schulverwaltungsassistenten“ genannt. Sämtliche Aussagen stehen unter Haushaltsvorbehalt. Dies und die Tatsache, dass die Einhaltung der Schuldenbremse oberstes Prinzip der Landesregierung ist, relativiert selbst diese vagen Absichtserklärungen.

Konkret benannt ist der weitere Ausbau der Zielvereinbarungen als Instrument der Steuerung zwischen Schulverwaltung und Schulen. Das ist nur dann sinnvoll, wenn eine solche Vereinbarung Unterstützung für die Schule zur Erreichung der Ziele beinhaltet. Die Leitung einer Schule erfordert nicht nur bezogen auf die spezifischen Leitungsaufgaben gute Arbeitsbedingungen. Um die Schule gemeinsam mit dem Kollegium weiterentwickeln zu können, braucht es einen Rahmen, der dies ermöglicht. Das sind zeitliche Ressourcen und qualitative Unterstützung für die innere Schulentwicklung. Letzteres wird in Aussicht gestellt.

Auch eine verlässliche Unterrichtsversorgung will die Landesregierung sichern und die Vertretungsreserve verbessern. Beides ist Grundvoraussetzung für einen geordneten und verlässlichen Schulbetrieb, um eine Überlast des Kollegiums schon im normalen Alltag zu vermeiden. Wenn dies wirklich ein politisches Ziel ist, wäre es konsequent gewesen, den Verzicht auf weitere Stellenstreichungen im Koalitionsvertrag festzuschreiben. Wir werden zusätzliche Zeit genauso einfordern wie die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung von Tarifabschlüssen auf die Beamtinnen und Beamten. Sparen auf dem Rücken der Beschäftigten ist auch bei Grün-Schwarz nicht akzeptabel.

Kontakt
Ute Kratzmeier
Referentin für allgemeinbildende Schulen
Telefon:  0711 21030-25