Arbeitskreis Lesbenpolitik
Regenbogenkompetenz wirkt
Ende November stellte Professorin Ulrike Schmauch bei einem GEW-Seminar in Gerlingen ihr Konzept zur professionellen und diskriminierungsarmen Beratung, Begleitung und Betreuung queerer Menschen vor.
Wie die professionelle und diskriminierungsarme Beratung, Begleitung und Betreuung queerer Menschen gelingen kann, referierte Ulrike Schmauch am 22. und 23. November 2024 in Gerlingen bei einem Seminar des GEW-Arbeitskreises (AK) Lesbenpolitik. Schmauch ist Professorin an der Frankfurt University of Applied Sciences und hat das Konzept der Regenbogenkompetenz entwickelt. Dazu gehören:
- Sachkompetenz: Wissen über Lebenslagen, Diskriminierungen und Ressourcen von LSBTIQ* Personen
- Methodenkompetenz: Handlungsfähigkeit und Verfahrenswissen
- Sozialkompetenz: Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
- Selbstkompetenz: Reflexion eigener Gefühle, Vorurteile und Werte
Die Teilnehmenden diskutierten angeregt die Möglichkeiten einer Übertragung des Konzepts von der Sozialen Arbeit auf die Arbeit in Schulen und tauchten über die Arbeit an konkreten Fällen tiefer in den Bereich der Selbstkompetenz ein.
Einen Impuls zum Thema „Kommunikationsfähigkeit“ bot Anne Huschens, Lehrtrainerin für Transaktionsanalyse, mit dem Modell der „Interpersonellen Kompetenz“ nach Susannah Temple. Dieses bietet ein Instrumentarium, auf respektvolle Weise mit anderen Menschen umzugehen und auch angemessen auf provokative und diskriminierende Äußerungen zu den Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt zu reagieren. Dabei sprach das Motto „Connect before correct“ die Teilnehmenden an.
Literatur
Schmauch, Ulrike (2020): Regenbogenkompetenz in der Sozialen Arbeit. (PDF) In: Timmermanns, Stefan / Böhm, Maika (Hrsg.): Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt – Interdisziplinäre Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis. Weinheim / Basel, Beltz Juventa: S. 308-325.