Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich, das hatte die GEW gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes für die Länder-Tarifrunde 2019 gefordert. Die Laufzeit der Entgelttabellen sollte zwölf Monate betragen. Außerdem verlangte die GEW Verbesserungen bei der Eingruppierung angestellter Lehrkräfte und für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Die GEW Baden-Württemberg veranstaltete am 19. Januar im DGB Haus Karlsruhe eine tarifpolitische Konferenz zur Vorbereitung der heißen Phase der Tarifrunde.
Zum Auftakt der Länder-Tarifrunde am 21. Januar hatten die in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder zusammengeschlossenen Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Sie nahmen lediglich die Forderungen der Gewerkschaften zur Kenntnis und bekundeten, zu allen Themen verhandlungsbereit zu sein.
Nach der ersten Verhandlungsrunde fanden vor allem an Hochschulen und Universitäten erste Aktionen und Warnstreiks statt.
Am 30. Januar haben Uni-Beschäftigte in Stuttgart und Ulm für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Mit den Warnstreiks haben sie ihre Forderungen für die aktuellen Tarifverhandlungen kundgetan. Vor allem die hohe Befristungsquote treibt die Menschen um.
In der zweiten Verhandlungsrunde am 6. und 7. Februar hatten die Arbeitgeber sich erneut geweigert, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. In der Folge entschied die GEW, verstärkt zu Warnstreiks aufzurufen, um den Druck in den Tarifverhandlungen zu erhöhen. Für die GEW waren vor allem die Beschäftigten an den Hochschulen mit im Streikboot.
In den letzten beiden Wochen vor der entscheidenden Verhandlungsrunde hat die GEW dann mächtig Wind im Land gemacht.
Am 19. Februar haben mehr als 450 Beschäftigte aus allen Landeseinrichtungen in Mittelbaden (unter anderem in Karlsruhe, Rastatt, Pforzheim, Calw und Freudenstadt) für bessere Löhne gestreikt. Zum ersten Mal in diesem Jahr waren auch baden-württembergische Lehrkräfte beteiligt.
Zwei Tage später, am 21. Februar, haben mehr als 900 Landesbeschäftigte unter anderem in Freiburg für bessere Gehälter gestreikt. Unter ihnen waren zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher an Heimsonderschulen mit Internaten. Die Einrichtungen konnten nur im Notbetrieb weiterlaufen.