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Erneut viele Kitas geschlossen

Streikwelle rollt weiter

2.000 Streikende sind in Baden-Württemberg auf die Straße gegangen und haben von den Arbeitgebern ein Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar gefordert. In Stuttgart mussten über 100 Kitas geschlossen bleiben.

Die Streikwelle rollt durch Baden-Württemberg. Heute haben sich 2.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Kommunen in Baden-Württemberg beteiligt. Wie schon bei den ersten Streiks nahmen erneut viele Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen teil. Alleine in Stuttgart mussten 127 Kitas geschlossen bleiben. Gestreikt wurde dort auch in der Schulkinderbetreuung. Weitere Streiks von ver.di und der GEW fanden in Albstadt, Balingen, Emmendingen, Hechingen, Burladingen, Bad-Friedrichshall und Gundelsheim statt. Wie in den letzten Tagen beteiligten sich auch viele GEW-Mitglieder an den Warnstreiks.

„Ich habe Respekt vor den Streikenden heute, hier in Stuttgart aber auch an allen anderen Warnstreikorten. Von Tag zu Tag steigt die Zahl der Streikenden und damit der Druck auf die Arbeitgeber, in ernsthafte Verhandlungen einzusteigen. Eine satte Gehaltssteigerung und gute Maßnahmen gegen die hohe Arbeitsbelastung sind das Gebot der Stunde. Nur so können die Fachkräfte für die Kitas und die Jugendhilfe und viele anderen kommunalen Dienste gefunden und gehalten werden. Alleine in Baden-Württemberg fehlen 18.000 Personen. Hier sind die Steuergelder gut angelegt. Wir sollten gerade in diesen Tagen nicht vergessen: Eine gute öffentliche Daseinsvorsorge stärkt auch das Vertrauen der Menschen in unsere Demokratie und ist Medizin gegen rechte Hetze“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

In den nächsten Tagen wird weiter gestreikt. Morgen werden Warnstreiks unter anderem in Ludwigsburg, Lörrach, Baden-Baden und Heidelberg stattfinden.

In der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beim Bund und den Kommunen fordern die Gewerkschaften acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro monatlich und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütung und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich steigen. Außerdem werden drei zusätzliche freie Tage pro Jahr und ein weiterer zusätzlicher freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder gefordert sowie ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen. Ein weiteres Ziel ist die Wiederaktivierung der Altersteilzeit.

Nach der ergebnislosen ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar sind die nächsten beiden Verhandlungsrunden für den 17. und 18. Februar 2025 sowie vom 14. bis 16. März 2025 terminiert. Die Verhandlungen finden in Potsdam statt. ver.di leitet dort die Verhandlungen für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
Kontakt
Martin Schommer
Referent für Tarif-, Beamten- und Sozialpolitik
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