In der Erwachsenenbildung wird immer wieder der Allgemeinplatz "Wer soll das bezahlen?" aufgefahren. Die dreizehn Honorarlehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache (DaF), die aus vier Städten zur Baustelle Bildung anreisten, kennen darauf nur eine Antwort: "Wir jedenfalls nicht."
Das machte auch die Sprecherin der DaF-Honorarlehrkräfte deutlich, die die Bühne im aus einem Kartoffelsack geschneiderten Gewand betrat. "Wer bei diesem Outfit an Mittelalter und Tagelöhner denkt, der liegt damit gar nicht so falsch", so die Sprecherin, und erklärte: "Wir sind Dozentinnen und Dozenten, die Kurse leiten, in denen Menschen mit einer anderen Muttersprache Deutsch lernen können. Wir sind also Schlüssel zur Integration. Integration ist eine Daueraufgabe und braucht Dauerstellen. Für uns gibt es aber weder Dauerstellen noch eine feste Anstellung! Wir hangeln uns mit Honorarverträgen von Kurs zu Kurs. Neben dem unternehmerischen Risiko tragen wir auch die vollen Sozialversicherungsbeiträge selbst. Um alle genannten Kosten und Risiken zu decken, brauchen wir trotz der letzten Anpassung noch immer ein deutlich höheres Honorarniveau als heute. Damit wir von unserer Arbeit angemessen leben können, müssen es mindestens 54 Euro pro Unterrichtseinheit sein. Obwohl wir eine für die gesamte Gesellschaft sehr wichtige Aufgabe erfüllen, arbeiten wir unter Bedingungen wie Lehrpersonal 4. Klasse. Dagegen wehren wir uns!"
Die Sprecherin opferte der Schwarzen Null ein ausreichendes Honorar, soziale Absicherung und feste Stellen.