Tarifverhandlungen für Beschäftigte bei Bund und Kommunen
Tausende streiken für mehr Geld und Entlastung
Rund 2.200 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen haben für attraktive Arbeitsplätze gestreikt. Auch viele Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen fordern einen guten Gehaltsabschluss mit Entlastungsmaßnahmen.
An den Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Kommunen in Baden-Württemberg haben heute etwa 2.200 Beschäftigte teilgenommen. Damit haben an den vier Streiktagen in dieser Woche insgesamt 7.600 Beschäftigte aus allen Bereichen des kommunalen Dienstes gestreikt, darunter sehr viele Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen. Gestreikt wurde heute im Landkreis Ludwigsburg, Heidelberg, Baden-Baden, Göppingen, Lauffen, Öhringen und Lörrach. In der nächsten Woche ist eine Ausweitung der Warnstreiks geplant.
„Wir ziehen eine positive Bilanz der Streikwoche. Die Beschäftigten ziehen mit und es ist gut, dass viele Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen mitmachen. Die Kolleg*innen haben sich nicht von den Kühlschranktemperaturen nicht abschrecken lassen. Sie wissen worum es geht: Die Preise sind enorm gestiegen, der Geldbeutel muss aufgefüllt werden. Das sollten auch die Arbeitgeber verstehen“, sagte Martina Buschle, Geschäftsführerin des GEW-Bezirks Nordwürttemberg am Rande des Warnstreiks in Ludwigsburg.
„Beim nächsten Verhandlungstermin werden die Arbeitgeber ihre Sturheit ablegen müssen. Die Streiks werden wirken. Die Faktenlage ist klar, seit Jahren dokumentieren viele Gutachten den Handlungsdruck. Die Anforderungen an die Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen sind gewachsen. Sie sollen Bildung vermitteln, Erziehungshilfe leisten und bei der Integration von geflüchteten Kindern helfen. Gleichzeitig haben wir wie überall im öffentlichen Dienst zu wenig Fachkräfte. Dass viele Kolleg*innen krank werden und immer mehr den Beruf verlassen, darf niemanden wundern. Ein guter Gehaltsabschluss mit Entlastungsmaßnahmen wäre ein erster Schritt, die Arbeit in den Kitas und der Jugendhilfe attraktiver zu machen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.