Ukraine-Krieg
Ukrainischen Kindern und Jugendlichen gute Bildung ermöglichen
Die GEW verurteilt den Angriffskrieg der russischen Armee auf das Schärfste. Um die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in den baden-württembergischen Kitas und Schulen gut aufnehmen zu können, fordern wir mehr Unterstützung von der Landesregierung.
Hunderttausende, ja Millionen Menschen werden durch den Ukraine-Krieg gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Es sind in der Mehrzahl Mütter und Kinder, die auch nach Deutschland strömen. Jetzt ist die Stunde solidarischen Handelns, neben der Bereitstellung von Unterkünften bedarf es der materiellen Unterstützung und der pädagogischen Betreuung der Kinder und Jugendlichen in den Bildungseinrichtungen. Alle Kinder in den Kindertageseinrichtungen und die Schüler*innen in den Schulen sind mit den Kriegshandlungen und ihren Folgen konfrontiert. Das stellt besondere Herausforderungen an die Kolleg*innen in den Bildungseinrichtungen dar.
Bildung kann nicht warten!
Der Umgang mit Angst und Verunsicherung bis hin zu Traumata muss ernst genommen, der Dialog mit den jungen Menschen aber auch mit ihren Eltern muss gesucht werden.
Von der Landesregierung fordern wir:
- Die unkomplizierte Aufnahme in Kitas und Schulen
- Die Bereitstellung von personellen und materiellen Ressourcen
- Eine Fortbildungsoffensive für die Pädagog*innen zu Fragen des Umgangs mit Kriegs- und Fluchterfahrungen von jungen Menschen: Wie können Pädagog*innen mit Kindern und Schüler*innen in Bildungseinrichtungen über den Ukraine-Krieg im Unterricht sprechen? Was kann sie bei ihrer Arbeit unterstützen? Wie können Bildungseinrichtungen dazu beitragen, den Kindern Sicherheit zu vermitteln?
- Schnelle Bereitstellung von genügend Fortbildungen für den Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen
- Zeitnahen Ausbau und schnellstmögliche Besetzung offener Stellen von Schulpsycholog*innen: Seit Jahren ist Baden-Württemberg bei der Ausstattung mit Schulpsycholog*innen Schlusslicht in Deutschland.
- Dolmetscher*innen
- Fortbildungen für DaF- (Deutsch als Fremdsprache) und DaZ-Lehrkräfte (Deutsch als Zweitsprache)
Die GEW Baden-Württemberg verurteilt den Angriffskrieg der russischen Armee auf das Schärfste. Er ist durch nichts zu rechtfertigen. Die russische Regierung muss unverzüglich alle militärischen Operationen und Kampfhandlungen in der Ukraine einstellen und sich aus der Ukraine zurückziehen. Die territoriale Integrität der Ukraine muss wiederhergestellt werden.
Mit Hochdruck muss umgehend an Verhandlungen und diplomatischen Lösungen gearbeitet werden, um das Leid der Menschen zu lindern, den Krieg zu beenden und den Abzug der russischen Armee zu erzwingen. Der Krieg, seine Entstehungsgeschichte sowie die Wirkungen und Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen offenbaren die enge Verzahnung und Verflechtung der Weltgemeinschaft und zeigen, wie eminent bedeutend und vonnöten eine stabile europäische Sicherheitsordnung ist. Die Vision des gemeinsamen europäischen Hauses hat große Beschädigungen erlitten, tragende Mauern wurden eingerissen. Dennoch wollen wir an dieser Vision festhalten. Die Perspektive einer neuen gesamteuropäischen Architektur des Friedens und der Sicherheit muss verfolgt und wiederhergestellt werden. Hier kommt der deutschen Regierung eine tragende Rolle zu.
Insbesondere rufen wir die Allianzpartner der NATO und die Europäische Union zur Besonnenheit auf. Eine Politik der Konfrontation, die der russischen Aggression militärische Drohgebärden entgegensetzt, heizt die Gefahr an, dass sich der bewaffnete Konflikt zu einem Flächenbrand entwickelt.