Von den 3,5 Prozent ausgefallenen Stunden wurden nach den Umfrageergebnissen 3,1 Prozent vertreten, allerdings sagten nur ein Drittel aller befragten Schüler/innen, dass dann regulärer Unterricht stattgefunden habe. Vor allem die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch fielen in Baden-Württemberg aus.
Die Stichprobenerhebung des Kultusministeriums zum Unterrichtsausfall ergab 2016 an den Grundschulen im Land einen Ausfall von 1,1 Prozent der Schulstunden, an den Hauptschulen 3,5 Prozent, an den Realschulen 4,0, an Gymnasien und beruflichen Schulen jeweils 4,5 Prozent.
„Dort, wo der Unterricht ausfällt, ist es ein Ärgernis“, kommentierte Kultusministerin Eisenmann die Ergebnisse. Trotzdem erteilt sie der GEW-Forderung zum Ausbau der Lehrerreserve eine Absage, dieser Antrag sei „lächerlich“. Sie begründete dies damit, dass nicht alle offenen Lehrerstellen besetzt werden konnten. „Ich habe nicht zu wenig Stellen, ich habe zu wenig Lehrerinnen und Lehrer“, sagte sie der Stuttgarter Zeitung.
„Warum die Kultusministerin den Ausbau der viel zu kleinen Lehrerreserve als lächerlich bezeichnet, ist mir rätselhaft“, erwiderte GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz. Denn nur in der Grundschule und bei den Sonderpädagog/innen konnten nicht alle Stellen besetzte werden. Allerdings besteht kein Bewerbermangel in den weiterführenden Schulen. „Durch einen Ausbau der ständigen Lehrerreserve könnten zumindest die Unterrichtsausfälle in den weiterführenden Schularten verringert werden“, sagte Moritz.
In der ständigen Lehrerreserve arbeiten 1.666 Lehrer/innen, gleichzeitig fallen etwa 6.500 Lehrkräfte dauerhaft aus, die meisten aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit. 2011 hatte die Landesregierung beschlossen, die ständige Lehrerreserve um 200 Stellen jährlich aufzustocken und diesen Ausbauplan nach zwei Jahren wieder auf Eis gelegt. Die GEW will erreichen, das Grün-Schwarz diesen Ausbauplan wieder fortsetzt.